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Rezension zu
Blattgeflüster

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Rezension: Hope Jahren, Blattgeflüster

Von: Tina / Kill Monotony
05.03.2017

"Die zwanzigährige Arbeit in meinem Labor hat mich mit zwei Geschichten zurückgelassen: der, die ich schreiben muss, und der, die ich schreiben will." Hui, dieses Buch war ein steiniger Ritt durch 20 Jahre Berufserfahrung von Hope Jahren, von ihren Anfängen als Studentin, die in der Krankenhausapotheke jobbt, bis zu ihrem eigenen Labor in Honolulu, Hawaii. Zu Beginn des Buches ist man voller Hoffnung, dass Hope aus schlimmen Wohnungen und noch schlimmeren Jobs herauskommt und endlich das große Los zieht. Dann lernt sie auf einer Exkursion Bill kennen und die beiden bleiben ihr ganzes Leben lang Seelenverwandte. Er begleitet sie durch mehrere Staaten, in mehrere Länder, zu einigen Universitäten, wo sie schließlich, nach Jahren des Ärgers, der Nachtschichten und der Angst ihre lebenslange Festanstellung erhält. So weit, so gut. Die erste Hälfte des Buches las sich wie ein Träumchen, kurzweilig und vollgepackt mit jede Menge interessanten Fakten, hübsch verpackt und ansprechend erzählt, über die Welt der Pflanzen. Aufgeteilt in „Episoden“ erzählt Hope Jahren von ihrem Leben, teilweise so lustig, dass ich laut auflachen musste: „Du tust so, als sei es nicht das Normalste der Welt, dass ein Typ sich die Haare abrasiert und sie dann in einem toten Baum am falschen Ende der Stadt hortet. Mein Gott, du bist wie besessen.“ Nach ungefähr der Hälfte jedoch wurden die gesammelten Erkenntnisse der Flora und Fauna ein wenig zu viel, man hat zwar allerhand gelernt, aber ihre Lebensgeschichte war weitaus interessanter und sehr bald war ich schon etwas genervt, wenn der schöne Story-Fluss, den sie hatte, unterbrochen wurde durch Pflanzenkunde. Ein Road-Trip nach dem anderen, eine Exkursion durch die Pampa, alles war auf einmal spannender als das wichtigste in Jahrens‘ Leben: Die Pflanzen. Aber selbst ihre Lebensgeschichte konnte mich irgendwann nicht mehr packen, und trotz des sehr gelungenen Schreibstils habe ich gemerkt, wie ich mich immer mehr zwingen musste, das Buch weiterzulesen. Und sowas endet bald in Frustration. Weggelegt habe ich es trotzdem nicht, weil man ja schon wissen wollte, wie z.B. ihre Psychose verläuft, ob sie am Ende die rosigen Seiten der Arbeit als Wissenschaftler zu Gesicht bekommt oder ob sie sich vielleicht trotz der brüderlichen Liebe zu Bill für ihn als Partner in ihrem Leben entscheidet. "Wie jeder andere, der kostbare Geheimnisse hütet, die er in Jahren der Suche erfahren hat, habe ich mich nach jemandem gesehnt, dem ich sie verraten kann." Alles in allem war dieses Buch wohl einfach nichts für mich. Sehr schade, da die Episoden aus Hopes Leben teilweise so genial, ergreifend und auch witzig waren, dass ich während des Kapitels das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte und konnte. Jemand, der sich vielleicht auch im wissenschaftlichen Bereich befindet, kann womöglich mehr aus diesem Buch mitnehmen. Ich für meinen Teil habe lediglich etwas über die Welt der Pflanzen gelernt, auch wenn es unmöglich ist, alles zu behalten, weil es einfach so viel war. Nichtsdestotrotz war es sehr lesbar, anfangs auch kurzweilig, aber leider nicht mein literarischer Fall. Für jeden Wissenschafts-Enthusiasten oder jemanden, der vielleicht auch in die biologische Richtung studiert, kann ich es aber nur empfehlen, da hier auch noch einiges an Hintergrundwissen vermittelt wird, und das auf eine zwar vielleicht nüchterne, aber auch amüsante Art.

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