Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Als die Sonne im Meer verschwand

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Schrecklicher Nahostkonflikt

Von: Angela Busch
05.03.2017

Rezension KLAPPENTEXT/INHALT: In einem malerischen Dorf (Beit Daras) in Palästina wachsen die Geschwister der Familie Baraka auf. Doch an einem Tag im Jahr 1948 geht ihre Kindheit jäh zu Ende. Israelische Soldaten stecken ihr Haus in Brand und zwingen sie gewaltsam zur Flucht. Nazmiyya versucht, dem Leid der Flüchtlingslager zu trotzen, Mamduh zieht bis ans andere Ende der Welt. Sie verlieren ihre Familie, ihre Heimat und einander – nie aber die Hoffnung. Und Hoffnung ist es auch, die sechzig Jahre später Mamduhs Enkelin aus Amerika nach Gaza führt … MEINE MEINUNG: Drei bis vier Generationen habe ich die Geschichte dieser zersprengten Familie in Flüchtlingsheimen ,Kinderheimen,Pflegefamilien, im Ausland, im Gaza-Streifen verfolgt. Der Roman war nicht immer einfach zu lesen, da von der Autorin sehr viele arabische Namen für Gefühlsbeschreibungen, Verwandtschaftsbeziehungen und Handlungen verwendet werden. Der Nahostkonflikt zwischen Palästinensern und Israelis wird sehr einseitig und mit mit einem absoluten Feindbild, nämlich den Israelis, geschildert. Ohne das hinten im Buch stehende Glossar hätte ich mir auch kein gutes Bild des Geschehens vom Roman machen können. Ab der Mitte des Buches wurde es mir einfach zuviel. Zuviel beschriebene Grausamkeiten, zuviel Tod, zuviel Angst, zuviel Vertreibung, zuviel Demütigungen, zuviel aufeinander folgende Schicksalsschläge für die Familie, die neben Krieg, Flucht, Missbrauch, Verbannung, Gefangenschaft und Tod auch noch Krankheiten beinhalteten. Abmildernd wirken dann wieder die mystischen Erzählungen von Dschinns, Träumen und poetischen, blumigen Sätzen und kleinen Erzählungen am Beginn jedes neuen Kapitels . Die starken, einfachen Familiencharaktere der Frauen und die Beziehungen von Geschwistern, Eltern, Tanten, Onkel und Cousins zueinander werden herzlich und berührend beschrieben. Ein undurchdringliches Geflecht von Gefühlen und auch Abhängigkeiten der verschiedensten Familienmitglieder zueinander zeigt sich immer wieder beim Lesen. Die Autorin schreibt zwar flüssig und gut lesbar, aber durch immer wieder kehrende Zeitsprünge muss man sich im Kopf zusätzlich eine eigene Geschichte des Geschehens zusammenschreiben. Diese Lektüre hat mein Herz sehr berührt und das Schlimme an diesem Roman: Der Konflikt ist noch lange nicht beigelegt und alle Menschen leiden - auch die Israelis! Die Menschlichkeit und Menschenrechte werden mit Füssen getreten. Vielen Dank an den Diana-Verlag und die Autorin für die Bereitstellung des Leseexemplar. Ein gutes Buch, welches ich mit drei Sternen bewerten möchte.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.