Rezension zu
Das Haus
Gute Geschichte ohne Ecken und Kanten.
Von: Aus dem Leben einer Büchersüchtigen.Meinung: Manche von euch wissen bestimmt, das ich riesiger Laymon Fan bin, weshalb ich hier auch nicht auf mein übliches Rezensionsschema zurückgreifen kann. Laymon Schreibstil steht für mich außer Frage. Flüssig, sauber, prägnant - man könnte es schon beinah als Merkmal bezeichnen. Die Geschichte ist, wie üblich, auf mehrere Erzählperspektiven verteilt, was jedoch wunderbar mit dem Horror harmoniert, den der Autor vermitteln will. So viel zu den bekannten Punkten. Die Story dreht sich um Grunde um Eric, der von seiner Mutter Cynthia allein groß gezogen wurde. In der Schule gemobbt und ohne Vaterfigur aufgewachsen, entwickelt er sich recht schnell in eine unerwartete Richtung. Und hier kommen wir schon zum ersten großen Schwachpunkt, denn ich finde, das nicht das Haus der Mittelpunkt der Geschichte ist. Und wenn für mich der Titel schon nicht zum Inhalt passt, dann wird es schwierig. Natürlich spielt das Sherwood-Haus eine tragende Rolle, allerdings erst kurz vor knapp. Ich hätte jetzt keine bessere Idee für einen Titel, aber getroffen hat er für mich nicht. Die Story ist spannend, aber vorhersehbar und lange nicht so gut wie seine anderen Werke. Irgendwie wirkte das Ganze sehr erzwungen, als hätte man das Buch schnell zu Ende schreiben müssen - ohne noch großartig auf den roten Faden oder den Ausgang bedacht zu sein. Das Ende kam für mich auch sehr abrupt, so ganz ohne den Sinn dahinter zu verstehen. Klar, es ist Horror, aber meistens hat sich Laymon beim Ende etwas gedacht. Hier - habe ich das Gefühl - irgendwie nicht. Ihr seht schon, wo das hin führt. Fazit: Obwohl Laymon ein sehr guter Horrorautor ist, konnte mich dieses Werk nicht ganz überzeugen. Die Geschichte ist wie immer gut, aber eben auch nur gut. Nicht annähernd der Standard, den ich von ihm gewohnt bin. Wer viel Wert auf den Angst- und Überraschungsfaktor legt, der sollte eher zu "Der Keller", als zu "Das Haus" greifen.
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