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Rezension zu
Im ersten Licht des Morgens

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine tolle Geschichte!

Von: eulenmatz liest
13.03.2017

INHALT: Bevor an einem Morgen im Jahr 1943 die Sonne aufgeht, tritt Chiara im besetzten Rom auf die Straße. Noch ahnt sie nicht, dass sie an diesem Tag einem kleinen Jungen das Leben retten wird. Doch als sie Daniele begegnet, verbinden sich ihre Schicksale unwiderruflich miteinander. Chiara nimmt ihn allen Widrigkeiten zum Trotz an wie einen Sohn. Aus Liebe tut sie fortan alles, um ihn zu schützen – und aus Liebe begeht sie nach Kriegsende einen folgenschweren Verrat … MEINUNG: Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und zwar um 1943 und dann 1973. Die Kapitel wechseln sich immer ab. Fast ausschließlich spielt die Geschichte in Italien bzw. Rom. Aus dem Klappentext ist nicht so richtig ersichtlich, wie die Geschichte konstruiert ist bzw. hatte ich zumindest eine andere Vorstellung. Daniele Tochter, Maria, die allerdings in Wales lebt ist die Person, die die ganze Geschichte ins Rollen bringt und vor allem auch Chiara zwingt sich wieder mit der Vergangenheit auseinander zu setzen, denn seit 10 Jahren weiß niemand, wo Daniele ist und ob er noch lebt. Als Maria, 15 Jahre alt, heraus bekommt, dass ihr vermeintlich geglaubter Vater nicht ihr richtiger ist, kommt in ihrer Familie zu einem Eklat und sie macht sich auf den Weg nach Italien. Maria ist ein typisches pubertierendes Mädchen, die herauszufinden versucht, wer sie wirklich ist. Ich fand es sehr mutig, dass sie ganz alleine in ein ihr fremdes Land fährt, dessen Sprache sie nicht spricht, um ihre Wurzeln zu finden. Manchmal habe ich schnell vergessen, dass die „Gegenwart“ des Buches ja 1973 ist. Von daher scheint es auch kein Problem zu sein, dass man mit 15 schon raucht und scheinbar auch noch nicht fliegt, sondern mit der Bahn fährt. Daniele lernt man nur indirekt kennen, aber es ist deutlich spürbar, dass er innerlich wohl völlig zerrissen war und auf die schiefe Bahn gerät. Ihm ist auch sehr wohl bewusst, dass Chiara nicht seine leibliche Mutter ist. Das lässt er sie vor allem in der Vergangenheit spüren. So spricht er zum Beispiel ganze drei Monate nicht mit ihr, nachdem sie ihn in ihre Obhut genommen hat, weil seine Mutter deportiert worden ist. Ihm scheint nicht so richtig klar zu sein, dass ihm damit das Leben gerettet worden ist. Ob er noch lebt oder nicht, weiß Chiara nicht. Eine Verkettung sehr unglücklicher Zustände führte allerdings dazu, was dann so nach und nach raus kommt. Die Suche nach Daniele liegt allerdings nicht im Fokus des Buches, was ich ein wenig schade fand, aber mir ist schnell klar geworden, dass es mehr um das geht, was Chiara getan hat. Was für Auswirkungen es auf Daniele und sein weiteres Leben hat und Chiara damit leben kann. Man muss sich mit der Frage auseinander setzen, wie viel Schuld Chiara trägt und ob, das was sie getan hat nicht zu Daniele Besten war, sondern vor allem zu ihrem Besten. Chiara mochte ich dennoch sehr gerne. Anfangs habe ich immer rum gerätselt, wie alt sie wohl sein möge, aber an einer Stelle wurde indirekt gesagt, dass sie 60 Jahr alt sei. Mir kam sie deutlich jünger vor. Ich mochte ihre Stärke und zugleich ihre Unsicherheit. Ich mochte ihre Neurosen und Spleens, die vor allem sehr humorvoll von ihrer Putzfrau beschrieben worden sind Man spürt auf das ganze Buch hinweg, dass sie Daniele bedingungslos liebt, auch als er auf die schiefe Bahn gerät und dass sie ihn nicht vergessen kann. FAZIT: Virginia Bailey schafft eine großartige Atmosphäre und gestaltet ihre Charaktere so, dass man nach Beendigung des Buches das Gefühl hat sie wirklich zu kennen. Man bekommt nicht nur einen Einblick in das Italien zur Zeit des zweiten Weltkriegs und das Italien der 1970er Jahre, sondern die Autorin fängt auch das italienische Flair einzigartig ein. Ich hätte mir noch ein wenig mehr den Fokus auf der Geschichte von Daniele, späteren Manns, in den 1970er gewünscht, aber ansonsten hatte mich das Buch wirklich begeistern können. Ich freue mich auf weiter Romane von der Autorin!

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