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Rezension zu
Die Mutterglück-Lüge

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Leider wenig überzeugend

Von: Mom's favorites and more
18.03.2017

Ihr Lieben, bereut ihr eure Mutterschaft? Die meisten von euch sicherlich nicht, aber letztes Jahr gab es einige Artikel zum Thema Regretting Motherhood in den Medien. Ich hatte die Debatte am Rande verfolgt und wollte verstehen, wie diese Frauen denken und fühlen und welche Beweggründe ausschlaggebend dafür sind, dass sie ihre Mutterschaft bereuen. Daher war ich sehr gespannt auf Die Mutterglücklüge. Regretting Motherhood – Warum ich lieber Vater geworden wäre von Sarah Fischer (Ludwig Verlag). Schlauer bin ich jetzt allerdings nur bedingt. Über Regretting Motherhood weiß ich leider nicht viel mehr, dafür kenne ich jetzt die persönliche Geschichte von Sarah Fischer. Fischer beteuert immer wieder, dass sie ihre Tochter liebt, aber dennoch nicht der Typ Übermutter ist und sein will. Aber zwischen dem Typ „Übermutter“ und dem tatsächlichen Bereuen der Mutterschaft liegen meines Erachtens noch tausend weitere Nuancen. Nur, weil sie nicht gern bastelt, nicht stundenlang auf dem Spielplatz sitzt und sich selbst nicht als den häuslichen Typ beschreibt, würde ich jetzt nicht schlussfolgern, dass man die eigene Mutterschaft bereuen müsste. Zurecht zeigt Sarah Fischer in ihrem Buch viele gesellschaftspolitische Missstände auf, die gerade Mütter nur zu gut kennen, aber solche Aussagen, wie „Die Mutter wird geboren, der Mensch, der sie vorher war, bleibt auf der Strecke.“ kann ich persönlich schwer nachvollziehen. Ich bin gerne Mutter, daher sehe ich meine Kinder auch als mein persönliches Lebensglück an, auch wenn ich für sie mein Leben sicherlich auch neu sortieren musste. Ich habe durch sie weder mein Leben, noch meine Autonomie oder meine Identität verloren. Es gab Phasen, gerade wenn die Kinder noch klein sind, da dreht sich quasi alles um das Kind, aber auch in diesen Phasen kann man sich kleine Auszeiten gönnen, wenn man sie braucht. Sarah Fischer sagt von sich selbst, dass sie nicht gerne ständig auf dem Spielplatz steht und ihre Tochter auf der Schaukel anschupst. Hey, wer kennt das nicht? Ich mache das auch nicht jedes Mal gerne und manchmal möchte ich einfach nur nach Hause. Ich werde auch nicht gerne von älteren Damen angequatscht, was mein Kind denn für eine „unerzogene Göre“ wäre, weil sie gerade schreiend und um sich schlagend auf dem Gehweg liegt und selbst gutes Zureden sie nicht dazu bewegt, weiter zu gehen. Welche Mutter kennt solche Situationen nicht? Bereut ihr aber deshalb, dass ihr Mütter geworden seid? Unsere Gesellschaft ist nicht immer kinderfreundlich. Ich rege mich auch darüber auf, wenn ich ein Hotel buchen will und lese, dass Kinder erst ab 10 Jahren gestattet sind. Dann frage ich mich ernsthaft, welche Stellenwert Kinder in unserer Gesellschaft noch haben, aber dies sind keine Gründe, um meine Mutterschaft zu bereuen. Dann buche ich doch lieber die günstigere Jugendherberge - ist für die Kinder und uns sowieso viel schöner, weil Kinder einfach willkommen sind und nicht ständig funktionieren müssen. Ich stimme Sarah Fischer in vielen Punkten zu, wenn sie gesellschaftliche Probleme anspricht, wie „Ich wünsche mir einen deutlich entspannteren Alltag für die Mütter in Deutschland, …“, aber ich kann daraus keine Beweggründe ableiten, die eigene Mutterschaft zu bereuen. Leider war dieses Buch für mich absolut nicht gewinnbringend, denn über die Regretting Motherhood-Debatte habe ich sehr wenig erfahren, dafür umso mehr über Sarah Fischer persönlich und über die Mongolei.

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