Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Medici. Die Macht des Geldes

Florenz im 15. Jahrhundert

Von: Hirilvorgul
26.03.2017

Warum muss man ein 448 Seiten Buch für eine Lesung kürzen? Zumal die nicht mal 10 Stunden Laufzeit nun wirklich keine Herausforderung darstellen. Aber leider habe ich im Vorfeld nicht darauf geachtet und so die gekürzte mp3-Version gewählt, anstatt die eine gute Stunde längere, ungekürzte Version bei audible zu erwerben. Sei’s drum – dies ist nur als Hinweis für Freunde der ungekürzten Hörbuchversionen gedacht. Ob es an der Kürzung liegt, vermag ich nun nicht zu sagen, aber anfangs stellt das Buch eine echte Herausforderung da. Unmengen von Namen prasseln auf den Hörer ein und die Geschichte wird in vielen Szenen erzählt, zwischen denen oft relativ große Zeiträume liegen. Bis ca. 1/3 des Buches war ich oft versucht, nochmal von vorn zu beginnen, weil ich immer das Gefühl hatte, dass mir irgendein Zusammenhang fehlt. Da war auch das auf dem Cover vorhandene Glossar nicht hilfreich – ich hätte mir lieber ein Personenverzeichnis gewünscht. Auch wenn mir als Leser historischer Romane und allgemeingebildetem Menschen die Medicis und auch viele der Personen aus ihrem Umfeld schon mal namentlich begegnet sind, sind sie dann doch nicht so geläufig, dass ein bisschen Unterstützung nicht hilfreich wäre. Ab der Hälfte wurde es dann aber irgendwie besser. Zwar springt die Handlung immer noch in Szenen voran, aber entweder sind diese dann doch zusammenhängender erzählt oder man hat sich einfach an die Personen gewöhnt und kann sie nun auseinander halten. Auf jeden Fall wurde irgendwann das hochkonzentrierte Zuhören doch noch in ein vergnügliches Lauschen umgewandelt. Florenz und Venedig mit all ihren Machtspielen, Intrigen und Ränke sind für historische Interessierte wunderbare Schauplätze. Und der Autor lässt die Städte Gestalt annehmen und malt ein Bild der politisch und wirtschaftlich herrschenden Familien. Seine Sache gut macht der Sprecher Johannes Steck. Unaufgeregt und sachlich erzählt er uns die Geschichte von Cosimo und Lorenzo de’Medici, passend zu einem historischen Roman. An ihm lag die anfängliche Verwirrung auf jeden Fall nicht. Dank der unterhaltsameren und nicht mehr so verwirrenden zweiten Hälfte rettet sich dieser Auftaktband noch auf 3 Sterne mit Tendenz nach oben. Im Moment bin ich noch zwiegespalten, ob ich mir die weiteren Bände anhören werde. Falls ich dies tun sollte dann aber auf jeden Fall in der ungekürzten Version. Fazit: Durch die Unmenge an handelnden Personen ein herausfordernder Roman, der aber auch einen interessanten Einblick in das Leben in Florenz und Venedig um die Mitte des 15. Jahrhunderts gibt. Ich empfehle allerdings, auf eine ungekürzte Version zurückzugreifen.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.