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Rezension zu
Lustige Kasperlestücke für einen Spieler

Freude am heimischen Puppentheater

Von: W. Bönisch
26.03.2017

Christa Boekholt zweites Anleitungsbuch für das heimische Kasperletheater - "Lustige Kasperlestücke für einen Spieler" - erschien 2016 im Münchner Bassermann Verlag. Schon der Titel zeigt an, daß Christa Boekholt hier 15 Kasperlestücke publiziert hat, die ein Spieler allein bewältigen kann. Die Stücke haben damit einen Anspruch in ihrer Konzeption. Denn Boekholt wendet sich mit ihrem Buch bewußt an Laien wie Eltern, Großeltern oder Erzieher, die aus Freude und Zuwendung für die Kinder vielleicht sogar spontan ein Puppentheaterstück auf. Zeitlos, ohne altbacken zu wirken, bietet Boekholt ein Strauß an kreativen Ideen: Kasperle hilft beispielsweise dem kranken Osterhasen, hat Mitleid mit einer Hausmaus, geht in den Kindergarten oder verjagt das Schloßgespenst. Fast die Hälfte der Stücke sind als Mitmachstücke konzipiert. Die Kinder übernehmen eine aktive Rolle, treiben es voran. Hinzu kommen noch drei Sockentheaterstücke. Sie sind wie die Kasperlestücke aufgebaut, nur Socken spielen die Rollen. Dies ist praktisch, denn so gibt Boekholt den Erwachsenen Inspiration, ohne aufwendige Puppenrequisiten spontan ein Stück zu spielen. Jede Anleitung ist klar strukturiert. Boekholt gibt gleich am Anfang eine Altersempfehlung für das Stück ab. Manche sind mehr für ältere Kindergartenkinder geeignet. Dann umreißt sie in einem kurzen Abschnitt den Inhalt und das Ziel des Stückes, nennt die benötigten Figuren und übrige Requisite. Danach erfolgt der Dialog mit kurzen, wenn nötig, Regieanweisungen. Manche Stücke sind in mehreren Akten eingeteilt, die gut gekennzeichnet sind. Jede Sprech- und Handlungssequenz einer Figur ist einem eigenen Abschnitt zugeordnet. Boekholt verweist in der Erklärung am Anfang des Buches, worauf es beim Puppenspielen geht: um Freude, um Empathie für die zuhörenden Kinder, um Kreativität und Spontanität. Die Aufführung muß keineswegs perfekt sein, sondern überhaupt stattfinden. Vieles ist auch eine Frage der Übung. Die Spieler dürfen gerne auch improvisieren, die Kinder mit einbeziehen. Auch bei der Requisite oder dem Bühnenbild gilt das Motto Improvisation und Einbindung der Kinder. Die Schwierigkeitsstufen der Stücke sind unterschiedlich, was sowohl an der Länge, als auch an der Figurenanzahl und -auftreten sichtbar ist. Zwei, drei sind schon eine Herausforderung. Die übrigen können von absoluten Laien gut gespielt werden. So schuf Boekholt eine gute Mischung, daß auch geübtere Laienspieler hier noch gute Ideen finden. Nimmt man Christa Boeholts "Lustige Kasperlestücke für einen Spieler" in die Hand, dann bekommt man sofort Lust, den Kindern ein Kasperletheater aufzuführen. Behutsam nimmt sie den Erwachsenen die Angst vor Blamage. Sie öffnet ihnen das Tor fürs Spielen, für eine gemeinsame kreative Zeit mit den Kindern. Absolut gelungen!

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