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Rezension zu
Die Launenhaftigkeit der Liebe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Überraschend, spannend und emotional

Von: Martina Meyen
02.04.2017

Ich lasse mich immer wieder gerne auf neue Leseabenteuer ein und „eine berührende Liebesgeschichte mit einer mitreißenden Spannungshandlung“ (Zitat Daily Express) klang für mich nach einer lesenswerten Mischung. Der Prolog hat mir schon das Ende verraten, ich wusste also von Anfang an, dass eine Auktion statt finden würde und bei der Gelegenheit wurde mir auch direkt das illustre Grüppchen der Hauptfiguren vorgestellt. Nicht alle, denn besagte Annie lerne ich im ersten Kapitel kennen, das ein halbes Jahr vorher angesiedelt ist. Sie hat von Kunst genau so viel Ahnung wie ich, nämlich gar keine. Und schlittert in ihrer Ahnungslosigkeit fast in eine Tragödie. Die Launenhaftigkeit der Liebe ist trotz des ruhigen Erzähltempos außerordentlich spannend und hält einige Überraschungen für mich bereit, mit denen ich absolut nicht gerechnet habe. Die unrühmliche Vergangenheit spielt eine nicht unwesentliche Rolle, die Machenschaften der Kunstszene sind viel interessanter als erwartet. Besonders gut hat mir die brisante Mischung aus Familiengeschichte und Vergangenheitsbewältigung mit spannenden Thrillerelementen gefallen. Die Liebesgeschichte hat natürlich auch ihren Platz, aber sie spielt sich eher im Hintergrund ab. Hannah Rothschild erzählt sehr vielschichtig aus verschiedenen Perspektiven mit viel Liebe zum Detail und stellt in den einzelnen Kapiteln immer wieder andere Personen in den Mittelpunkt. Der Schreibstil mutet fast französisch an, was mir sehr gut gefällt und ein ganz besonderer Humor mit ein paar feinen Spitzen gibt dem Ganzen das gewisse Etwas. Die Launenhaftigkeit der Liebe ist nicht nur der Titel des Romans sondern auch der Name des Gemäldes, dem Hannah Rothschild auch einige Kapitel gewidmet hat. Auf diese Abschnitte habe ich mich besonders gefreut, denn die „alte Seele“ erzählt aus ihrer bewegten Vergangenheit mit einem ganz eigenen Humor und Snobismus, ein bisschen desillusioniert, herablassend und allwissend: „Ich heiße und verkörpere Die Launenhaftigkeit der Liebe. Ich wurde gemalt, um l´amour zu feiern, die wilden Kaskaden der Liebe, die ausgelassene, ungezähmte, verheerende und umgestaltende Leidenschaft, die unweigerlich der elenden, erdrückenden und maßlosen Enttäuschung den Weg ebnet … Jeder junge Mensch glaubt, dass es in seinem Fall anders sein wird; bedauernswerte Narren, allesamt.“ (S. 291) Fazit: Vielschichtig, spannend und mit viel Liebe zum Detail verknüpft Hannah Rothschild die Geschichte eines Bildes mit einer nicht minder bewegten Familiengeschichte. Mir hat es gut gefallen!

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