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Rezension zu
Tag Vier

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Kommt leider nicht an den Vorgänger "Die Drei" ran

Von: Script_of_Life
03.04.2017

Meinung: Nachdem mich "Die Drei" von Sarah Lotz mit seiner Andersartigkeit und seinem originellen Schreibstil begeistern konnte, wollte ich unbedingt auch das neue Buch der Autorin lesen. Zuerst musste ich jedoch etwas enttäuscht feststellen, dass es sich hierbei gar nicht so wie es vermarktet wurde um eine Reihe in dem Sinne handelt, wie ich gedacht hatte. Der Einzigste Querverweis zum Vorgänger war eigentlich nur die nebenbei erwähnte Anspielung auf Lori und ihren Sohn Bobby und die Flugzeugabstürze am "Schwarzen Donnerstag" ohne dass diese jedoch noch eine größere Rolle gespielt hätten. Die Handlung setzt gleich am schicksalhaften Tag 4 der Kreuzfahrt und mit dem Stehenbleiben des Schiffes ein, so dass es eigentlich ohne großes Vorgeplänkel losgeht. Trotzdem passiert am Anfang relativ wenig und die Autorin konzentriert sich erstmal auf die Einführung der vielen Charaktere. Die Vielseitigkeit dieser fand sehr interessant. Diese reichen von einer weltberühmten Seherin und ihrer Assistentin, einem Blogger, der diese Seherin als Scharlatanin entlarven will, über zwei Rentnerinnen, die sich auf dem Schiff verabredet haben, um Selbstmord zu begehen bis hin zu diversen Mitgliedern der Crew. Darunter ein Zimmermädchen, Security Mitarbeiter und der medikamentenabhängigen Schiffsarzt. Die Charaktere wurden alle sehr gut mit ihren eigenen Geheimnissen und Problemen ausgearbeitet und die Kapitel werden abwechselnd aus der Perspektive all dieser Charaktere erzählt. Durch diese vielen Erzählperspektiven bekam das Buch mehr Dynamik und war flott zu lesen. Leider liefen die Erzählstränge aber auch bis zum Schluss sehr nebeneinander her ohne sich irgendwann wie erwartet zu verknüpfen. Das Setting eines Kreuzfahrtschiffes hat gleich mir von Anfang an sehr gut gefallen und ist natürlich aufgrund des abgeschlossenen Raumes, aus dem es kein Entrinnen gibt bestens geeignet für einen Thriller. Leider wollte sich bei mir im Vergleich zum Vorgänger trotzdem keine rechte Spannung einstellen. Die erste Hälfte plätschert so vor sich hin und man beobachtet die Passagiere ebenfalls beim herum vegetieren und warten auf eine Weiterfahrt. Später ist es ist ganz interessant zu sehen, wie die Stimmung an Bord langsam kippt und die düstere beklemmende Atmosphäre ist gut eingefangen. Aber die grusligen unerklärlichen Phänomene sind doch eher rar gesät. Meiner Meinung nach wurde auch viel von der Spannung dadurch zerstört, dass zum Beispiel der Mörder an Bord, der auf dem Klappentext erwähnt wird, von vornherein klar ist. Genauso wie sein Opfer und diese Storyline deswegen doch sehr belanglos ausfällt. Dass das Ende bei Sarah Lotz verwirrend sein kann und viel der Fantasie des Lesers überlassen wird, wusste ich schon seit "Die Drei". Doch ich muss sagen beim Vorgänger hat es mich noch zum Nachdenken angeregt und war auf seine Weise interessant. Hier fand ich es wirklich nur seltsam, verwirrend und sehr unbefriedigend, da im Vergleich zum Vorgänger einfach zu viele Fragen offen bleiben um die Geschichte zu verstehen und weiter spinnen zu können. Bei diesem Buch hatte ich wirklich einfach nur das Gefühl, die Autorin hat den einfachsten Weg gewählt, weil sie selber nicht mehr wusste, wie sie diese ganzen losen Fäden zu einem runden Ende bringen soll. Fazit: Bei "Tag Vier" handelt es sich um einen Mysterythriller, der aber für mich leider weder von der Spannung, noch von der Genialität der Erzählweise her an seinen Vorgänger "Die Drei" heran reichen kann. Die Atmosphäre ist zwar sehr gut eingefangen, aber das Erzähltempo ist bis auf die letzten Seiten leider viel zu gemächlich und das Ende hinterlässt viel zu viele Fragezeichen, um die Geschichte zu verstehen und zum Weiterdenken anzuregen.

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