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Rezension zu
Die Geschichte der Bienen

Ein beindruckendes menschliches Miteinander.

Von: Jaelle Katz aus Heroldsbach
10.04.2017

„Leise summt der Frühling“ titelte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung an dem Tag, an dem ich mit der Lektüre von Maja Lundes „Geschichte der Bienen“ begann. Die Zahl der Insekten ist zurückgegangen, heißt es in dem Bericht. Das gilt nicht nur für Bienen, sondern auch für Schmetterlinge, Fliegen, Käfer und Hummeln. Die „Geschichte der Bienen“ von Maja Lunde beginnt damit, dass es 2098, in etwa achtzig Jahren, in China keine Bienen mehr gibt. Menschen klettern auf den Bäumen herum und bestäuben in mühevoller Kleinarbeit die Blüten. Eine von diesen Arbeiterinnen ist Tao, die gemeinsam mit ihrem Mann Kuan einen kleinen Sohn hat, Wei-Wen. Jeden Abend bleibt ihr nur eine Stunde, die sie mit ihrem Sohn verbringen kann und in der sie versucht, ihm etwas beizubringen. Sie wünscht ihm eine bessere Zukunft. Leider dauert es nicht lange, da geschieht etwas Mysteriöses mit Wei-Wen und er verschwindet. Die zweite Geschichte spielt in England, 1852. William, Biologe und achtfacher Vater, liegt in seinem Bett und leidet. Mit seiner Forschung erntet er keine Anerkennung, immer war schon jemand vor ihm da. Sein einziger Sohn, auf den er seine ganze Hoffnung gesetzt hatte, ist eine einzige Enttäuschung, die Klugheit seiner Tochter Charlotte nimmt er dafür nicht wahr. William ist besessen von den Bienen und von seiner Idee, für diese den perfekten Bienenstock zu bauen. Eine dritte Geschichte ist 2007 in Ohio angesiedelt: In dieser ist Imker George die Hauptperson. Er lädt seine Bienen in Kästen auf und zieht mit ihnen von Ort zu Ort, immer dorthin, wo es etwas zu bestäuben gilt. Erst hört er von anderen, die ihre Bienen verlieren, dann trifft es ihn selbst. Dabei soll doch sein Sohn Tom den Hof und die Bienen übernehmen. Doch dieser studiert und hat andere Pläne. In diesen drei miteinander verwobenen Geschichten – deren genauen Zusammenhang Maja Lunde erst am Ende des Buches verrät – erzählt die Autorin liebevoll und genau von dem, was sich zwischen den Menschen in Familien so abspielt, von den großen und kleinen Dramen des Lebens. Sie erzählt von den Beziehungen, die Eltern zu ihren Kindern haben und davon, was sich Eltern für ihre Kinder wünschen. Das stimmt allerdings nicht immer mit dem überein, was die Kinder selbst wollen. Aber so ist der Lauf des Lebens. Während es in England und Amerika größtenteils um die Beziehung der Väter zu ihren Söhnen geht, um deren Sprachlosigkeiten und Erwartungen, ist es in China die Frau, Tao, die nicht resigniert, sondern sich auf die Suche nach ihrem verschwundenen Sohn macht. Eine klare Empfehlung für dieses wirklich sehr lesenswerte Buch. www.jaellekatz.de/gelesen/maja-lunde-die-geschichte-der-bienen

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