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Rezension zu
Die Midkemia-Saga 4

Leider teilweise zu schlachtenlastig und abstrus

Von: horrorbiene
11.04.2017

Nachdem ein Erzählabschnitt der Midkemia-Saga mit dem Band Der verwaiste Thron beendet ist und mit Die Gilde des Todes ein neuer begann, endet mit diesem Buch nicht nur der neue Erzählabschnitt, sondern auch die Midkemia-Saga. Doch der gesamte Komplex ist damit noch nicht beendet, denn mit der Midkemia-Chronik kann der gewillte Leser erfahren, was nach diesem ersten Spaltkrieg aus den Figuren geworden ist. Dieses Buch setzt unmittelbar nach dem direkten Vorgänger ein, in dem bereits angedeutet wurde, das hinter dem Angriff auf Arutha bzw. Anita etwas größeres steckt. Und so macht sich Murmandamus mit einer riesigen Armee auf in den Süden um anzugreifen. Er will nach Sethanon, doch warum, kann sich bisher keiner denken. Arutha nutzt die Gunst der Stunde und macht sich mit einigen treuen Gefährten auf, Murmandamus aufzuhalten, denn laut einer Prophezeiung ist er der einzige, der ihn aufhalten kann. Pug derweil geht gänzlich andere Wege, findet dabei jedoch den Grund dafür heraus, was „der Feind“ in Sethanon will. Mit von der Partie sind viele bekannte Figuren, die hin und wieder einen Auftritt haben. Im Zentrum der zweigeteilten Handlung stehen Arutha und Pug, aus deren Sicht die Geschichte hauptsächlich erzählt wird. Doch auch Jimmy ist wieder mit von der Partie und ist ein Perspektiven-Charakter, was bei einer Begebenheit im Schloss von Krondor sehr gut wirkt. Die Geschichte springt von Ort (Arutha auf Midkemia) zu Ort (Pug wo auch immer er gerade ist) und wird dabei aber chronologisch erzählt. Aruthas Perspektive, die von Jimmys ergänzt wird, bildet dabei jedoch den Schwerpunkt des Buches. Anders als bei den ersten beiden, aber genau so wie im unmittelbaren Vorgänger, besteht kein Bedarf danach überflüssige Jahre in der Geschichte wegzulassen. Das liegt am Aufbau der Geschichte, die diesmal eher einen kurzen Zeitraum umfasst, der beinahe völlig „ausgespielt“ wird. Lediglich unwichtige Abschnitte der Reise oder bei der Belagerung werden weggelassen. Dem Schreibstil merkt man nach wie vor an, dass das Buch in den 80er Jahren geschrieben wurde, dennoch finde ich, dass die Reihe allgemein an Atmosphäre gewonnen hat. Mir hat die Geschichte um den Kampf gegen die Übermacht von Murmandamus gut gefallen. Sie ließ sich flüssig lesen und da ich die ersten Bücher kenne, gab es keine stilistischen Überraschungen. Allerdings habe ich doch zwei Kritikpunkte anzubringen. Zwar ist die Schlacht um die Stadt im Norden sehr gut und spannend geschrieben und mit der Figur, die dort wieder in die Geschichte eintritt auch wirklich interessant, doch dabei erging es mir wie bei den meisten Filmen: Wenn die Action überhand nimmt, schlafe ich ein. In diesem Fall habe ich ab der Flucht in den Süden die Kämpfe und Belagerungen nur noch quer gelesen und dabei auch nichts verpasst. Man hätte diese kürzen können, da wirklich viel Neues nicht passiert ist. In der entscheidenden Schlacht, als da von hier und da Unterstützung kam und man dies hätte schön theatralisch und spannend schildern können, wurde es einfach nur kurz und knapp erzählt. Schade. Auch Pugs Handlungsstrang war teilweise wirklich schwer zu lesen, da schwer nachzuvollziehen, doch auch dabei war der Anfang eigentlich gut. Ab einem bestimmten Punkt wurde die Handlung dann so abstrus, dass ich ihr praktisch nicht mehr folgen konnte und so habe ich – glaube ich – Einzelheiten im Finale nicht recht verstanden. Vielleicht wurden sie aber ähnlich wie in Arthas Finale einfach in einem Nebensatz erwähnt und ich habe ihnen daher nicht ausreichend Beachtung geschenkt. Ich bin froh, dass ich mit diesem Buch einen großen Sinnabschnitt der Reihe erreicht hat. Zwar hat sie mir gut gefallen, doch der Aufbau der Geschichte und der Schreibstil sind im Vergleich zu den heutigen Büchern recht antiquiert, so dass ich momentan davon ausgehe, dass dies das letzte Buch aus der Midkemia-Reihe gewesen ist. Fazit: Dieser Teil der Midkemia-Saga reiht sich nahtlos bei den anderen ein. Schreibstil, Aufbau der Geschichte und die Hauptcharaktere bleiben gleich, wenn es auch einige Verschiebungen gibt. Im Großen und Ganzen hat mir die Lektüre dieses Buches Spaß gemacht, wenn ich auch Abstriche bei den nicht immer ganz günstig gewählten Schwerpunkten und ausladenden Schlachtenbeschreibungen und Pugshandlungsstrang, der einfach zu abstrus war, machen muss. Alles in allem hat mir auch die „Riftwar Saga“ gut gefallen, aber nicht so gut, als dass ich den Rest von Feists umfassenden Werk lesen möchte. Moderne Fantasy gefällt mir dann doch zumeist besser.

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