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Rezension zu
Die Liebe zum Regen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Sehr zwiegespalten.

Von: Dufttrunken
14.04.2017

Was ist, wenn du mit Ende 50 feststellst, dass das Leben einige Überraschungen bereit hält? Und was ist, wenn diese Überraschung keiner guten Natur sind? Vera ist 57, seit Jahren verheiratet und in ihrem Leben nicht ganz glücklich, aber sie kommt zurecht. Bis dann sich dann rausstellt, dass ihr Mann, der ein Anwalt ist, Scheiße gebaut hat. Und sie irgendwie gesundheitlich angeschlagen ist. Schließlich überwindet sich Vera spontan dazu, an einem Granny-Aupair-Programm teilzunehmen. Klar, dass auch hier nicht alles so glatt läuft, wie sich Vera das wünscht. Vorneweg - ich bin zwiegespalten. Und zwar sehr. Einerseits finde ich den Schreibstil genial und möchte ihn in den Himmel loben, andererseits sitzt mir die Geschichte ein bisschen auf. Der Schreibstil ist humorvoll, aber driftet hierbei nicht ins völlig Abstrakte ab, Frau Hoffmann hat eine Liebe zum Detail, die ich sehr mag, weil sie kleine Details einfließen lässt, die nicht unbedingt für den Verlauf der Geschichte notwendig sind, aber die die Geschichte doch sehr charmant machen und den Personen etwas Tiefe geben. Frau Hoffmann hat auch eine tolle Art, Charaktere zu zeichnen. Das hat mir sogar fast am meisten imponiert - denn auch wenn man über manche mehr und über andere weniger erfährt, es erschien mir keiner der Charaktere platt und ohne Hintergrund. Und wie sie schreibt, so locker leicht und vermischt Englisch mit Deutschem, was der ganze Geschichte eine amüsante Note gibt, das hat mir sehr gut gefallen. Aber - und das ist leider kein kleines Aber - es hat mich an der Geschichte einiges gestört. Zum Einen ist da die Entwicklung von Vera, die verläuft so toll und sie scheint sich endlich mal zu emanzipizieren und selbstbewusst werden. Und am Schluss merkt man davon nur noch bedingt was. Für mich kam die Message so rüber: Zwei Schritte vor und zwei Schritte zurück. Jetzt hat sie zwar was Tolles erlebt, aber weitergekommen ist sie eigentlich nicht. Vielleicht interpretiere ich das falsch, ich weiß nicht. Fande ich aber sehr schade und hat den Gesamteindruck deutlich geschmälert. Dann hat mich außerdem die Geheimniskrämerei um die Mutter drei Kinder gestört. Warum kann man einfach klipp und klar sagen, was los ist? Oder wenigstens nach einer Weile, aber nein, erst fast zum Schluss wird klar, was mit ihr ist. Das kam sehr unauthentisch rüber, auch, dass bei der Au-Pair-Agentur nichts darüber bekannt ist, finde ich seltsam. Und dann ist da der Punkt mit Percival - der war ja sowas von unnötig. Also, nicht Percival an sich, sondern was sich schließlich, als es verspricht, richtig spannend zu werden, abspielt. Die Szene war so... boah, ne. Ich will nicht zuviel verraten, aber das fand ich einfach blöd. Desweiteren gibt es diverse Unstimmigkeiten, die ich echt blöd finde. Also, ich bin sehr zwiegespalten - denn einerseits gab es einiges was mir gefällt, aber noch mehr, was mir missfällt. Wie reiht man ein Buch da ein? Ich vermute, ich werde Claire Hoffmann trotzdem noch eine zweite Chance geben. Weil ihren Schreibstil an und für sich fand ich schon ziemlich klasse!

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