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Rezension zu
Kein Sterbenswort

Hauptstrang sehr gut - Rest schwach

Von: Krimisofa.com
14.04.2017

Ich bin der Überzeugung, dass jeder von uns ein oder mehrere dunkle Geheimnisse hat, die wir nie mit jemanden teilen würden, weil es uns unangenehm wäre. Das kann ein Hobby wie das Hören von fürchterlicher Musik sein oder auch etwas ganz Anderes. Doch manchmal gibt es Menschen, denen wir blind vertrauen, weil wir sie ewig kennen; wir würden ihnen alles erzählen – aber auch von unserem dunkelsten Geheimnis? David – der von allen eigentlich nur bei seinem Nachnamen Beck genannt wird – und Elisabeth aus Kein Sterbenswort sind genau solche Menschen wie oben beschrieben, sie kannten sich, seit beide sieben Jahre alt waren. Als sie 25 waren wurden sie getrennt, weil Elisabeth ermordet wurde; ermordet an ihrem Lieblingsort, dem Lake Charmaine. Heute, acht Jahre später, geht Beck immer noch trauernd durch die Welt, dabei hat er einen Hang zum Misanthropischen und wurde mir dadurch sofort sympathisch. Man wird sofort in die Geschichte von Kein Sterbenswort hineingeworfen, wofür ich Harlan Coben unendlich dankbar bin. Ich mag Prologe normalerweise nicht wirklich, weil man zu Beginn eines Buches nur wenig bis gar nichts mit dem dort Erzähltem anfangen kann, doch Coben macht es – für meine Begriffe – genau richtig; er erklärt auf den ersten Seiten des Buches den Sachverhalt, and that’s the story. Genau darum geht es dann in der restlichen Geschichte – und ich finde es so um Welten besser, als irgendwelche kryptischen Schilderungen, die man erst nach x Seiten oder gar erst am Ende versteht. Was mir auch sehr gut gefallen hat, war, dass der Ich-Erzähler Beck die Leser in die Geschichte miteinbezieht. Nicht dass man als Leser mitreden kann – gut, können schon, nur wird es die Geschichte nicht beeinflussen –, es ist eher so, dass Beck immer wieder ein „Sie wissen, was ich meine“ oder Ähnliches einwirft und man sich als Leser denkt „Ja klar, Mann“ – oder einfach nur mit dem Kopf nickt. Das gibt der Geschichte eine gewisse Dynamik. Aber vielleicht tut genau das der Geschichte auch nicht gut, denn neben dem Beck-Strang, der aufgrund Becks Geschichte und dem Miteinbeziehen des Lesers ziemlich persönlich ist , gibt es noch andere Stränge, die mich im Gegensatz zum Hauptstrang kalt ließen, wo man wenig bis gar nichts über die Charaktere erfährt, wo im Gegensatz dazu alles klinisch wirkt, wie in einem Krankenhaus – und ich mag keine Krankenhäuser, und genau so wenig mochte ich diese Stränge. Abgesehen davon – um gleich bei den negativen Aspekten zu bleiben – ist der Ausgang der Geschichte relativ früh klar und so wird man beim Showdown, der ohnehin eher unaufgeregt ist, nicht wirklich überrascht; dafür am Ende, wo es eine Wendung gibt, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte, umso mehr. Fazit: Kein Sterbenswort ist eine packende Geschichte, die allerdings nicht immer weiß, wie sie den Leser packen soll und deshalb nicht zu hundert Prozent zu überzeugen weiß. Kann man lesen, muss man aber nicht gelesen haben.

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