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Rezension zu
Die Prinzen

Überraschend gut und tiefgreifend!

Von: The Readers
21.04.2017

Prinz Damianos, Kronprinz von Akielos, wird durch einen Komplott seines gierigen Halbbruders Kastor um seinen rechtmäßigen Anspruch auf den Thron, seinen Titel und seine Freiheit gebracht, und in die Sklaverei verkauft. Fortan von seinem Volk als tot geglaubt, wird er unter dem Kurznamen Damen in das verfeindete Königreich Vere geschifft, um dort dem grausamen und intriganten Prinzen Laurent am Hofe als Günstling und Lustsklave zu dienen. Doch anstatt sich zu unterwerfen und sich dem Willen seines durchtriebenen Herren zu beugen, interessiert ihn dort angekommen nur ein Gedanke: Wie er so schnell wie möglich wieder in sein Heimatland entfliehen kann… Die Welt in welcher die Trilogie der Prinzen spielt ist vollkommen fiktiv, erinnert von der Art und Weise aber an das Römische Reich. Der erste Band „Der verschollene Prinz“ gestaltet sich dabei als eine sehr politische Einführung in das Leben und die Sitten der beiden von Grund auf verschiedenen Gesellschaften. Man lernt die Gewohnheiten der Veretier kennen und bekommt Einblicke in die Spielchen, Streitigkeiten und Intrigenkreise des höfischen Adels. Durchgehend aus Damens Sicht erzählt, lässt die Geschichte kaum etwas unverschleiert – was ich nicht im Sinne von ‚schmuddeliger Schwulenroman‘ meine, keineswegs! Es ist nur so, dass die Epoche unverschleiert und der Wahrheit entsprechend dargestellt wird. Über Sklaven wird gesprochen und verhandelt wie über Vieh und werden auch so behandelt. Sie haben keinerlei Rechte und leben nur um ihren Herren und Herrinnen zu gefallen und dienen. Unverblümt schreibt C. S. Pacat über ihre Schicksale und wie mit ihnen umgesprungen wird. Und auch Damen bleibt von diesen Wiederwertigkeiten nicht gänzlich verschont… Die romantische Beziehung zwischen Damen und Laurent entwickelt sich erst mit der Zeit und wird dem Leser wahrlich nicht aufgedrängt! Im Gegenteil, nachdem ich nun den ersten Band gelesen habe, fällt es mir schwer zu glauben, dass sich überhaupt noch zärtliche oder zumindest positive Gefühle zwischen den beiden entwickeln. Während des gesamten ersten Bandes war die Spannung, oder besser der Hass, welcher zwischen den beiden Erben brodelt, mit den Händen greifbar. Erst auf den letzten Seiten des ersten Buches und im Verlauf des zweiten Teils entstehen neben diesem einen übermächtigen Gefühl des gegenseitigen Hasses andere Emotionen, welche in einem zwar gemeinsamen, aber dennoch temporären Ziel, welches die beiden gezwungenermaßen zusammenschmiedet, begründet. Trotz einiger Schwierigkeiten mit den Namen und der Ordnung der Höflinge, beziehungsweise der Stellung, habe ich es sehr genossen, dieses Buch zu lesen und freue mich schon auf die beiden anderen! Denn noch nie kam ich mit einem homosexuellen Roman in Berührung, aus dem simplen Grund heraus, dass noch keiner meinen Weg kreuzte. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich diesen entdeckte! Weshalb wird in unserer heutigen angeblich so aufgeklärten Gesellschaft der Homosexualität noch immer eine solch enorme Spezialrolle zugeschrieben? Ist Liebe nicht das Natürlichste und Menschlichste auf der Welt? Wen kümmert es da, ob sie sich zwischen einem Mann und einer Frau oder zwischen einem gleichgeschlechtlichen Pärchen entwickelt? Oder irre ich mich etwa, wenn ich behaupte, dass jeder von uns die Phrase ‚Wo die Liebe hinfällt‘ schon hundert Mal benutz hat? Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Redewendung nicht nur für Daddys Girl und ihren Biker Freund anzuwenden ist. Also warum sollte man Homosexualität aus dem Leben, als auch aus der Literatur verbannen? Es gibt schlicht und ergreifend keinen Grund. Und genau deswegen freue ich mich umso mehr über die Tatsache, dass dieses Thema endlich einmal aufgegriffen wurde – seriös aufgegriffen wurde – und Platz in einem solch gelungenen Roman fand!

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