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Rezension zu
Medici. Die Macht des Geldes

Plakativ - aber hörenswert

Von: carmen behrens aus Paderborn
23.04.2017

Es mag sein, dass es schon unzählige Romane oder Pseudo-Biografien über die wohl berühmteste Familie, die Italien je hervorbrachte, geschrieben wurden, aber der Name Medici (richtig wäre de Medici) verführte die Schriftsteller über die Jahrhunderte immer wieder zu literarischen Ergüssen. Geprägt von Morden, Intrigen, Verschwörungen und blutigen Machtspielen avancierten die Medici zur prägenden Familie in der florentinischen Zeit der Renaissance. Viel Raum für individuelle Interpretationen und eben diese möchte der italienische Autor Matteo Strukul mit seiner aktuellen Medici-Trilogie mit eigenen Phantasien füllen. Auftakt der Trilogie ist "Medici - Die Macht des Geldes" und bereits hier taucht Strukul bildgewaltig in den florentinischen Alltag des frühen 15. Jahrhundert ab. Beginnend mit den schillernden Familienmitgliedern Cosimo und Lorenzo de Medici lädt Matteo Strukul, der sich vor allem als Autor von Thrillern einen Namen gemacht, den Leser und Hörer ein, Teil der Familie zu werden. Verwirrend ist die Vielzahl der Namen - beinahe erschlagend, denn es bedarf fundiertes Hintergrundwissen, um die Ränkespiele zwischen den herrschenden Familien, der florentinischen Politik und dem damaligen gesellschaftlichen Verständnis verstehen zu können. Strukul konfrontiert den Leser/ Hörer mit plakativen Beschreibungen, die stark szenisch in den Vordergrund gestellt werden, aber auch verschrecken können. Ob Strukul die Strategie "Sex sells" verfolgt, könnte man vermuten, denn die detailliert ausformulierten Sex-Szenen wirken ein wenig aufgesetzt. Trotzalledem sind sie wichtiger Bestandteil der Romanerzählung, die begeistern kann, wenn man sich auf das ereignisgetränkte Epos einlassen kann. Bereits nach dem Lese- oder Hörgenuss des ersten Trilogie-Buches fragt sich der Leser/ Hörer, ob man wirklich damals hätte leben wollen... weiterhören auf jeden Fall. Übrigens: obwohl seine Familie seit Jahrhunderten als ausgestorben gilt, fühlt sich Lorenzo de Medici, der letzte heute noch lebende Medici sehr lebendig. Denn der letzte Sproß der Banker-Dynastie lebt kinderlos in der Nähe Barcelonas und schreibt - wen wundert es - historische Romane über das sagenumwobene Leben seiner Vorfahren.

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