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Rezension zu
Libellen im Kopf

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Libellen im Kopf, aber so richtig

Von: Littlebooktown
26.04.2017

Mit dem Titel "Libellen im Kopf" hat Gavin Extence mich neugierig gemacht. Sein Erstlingswerk "Das unerhörte Leben des Alex Woods" wurde so hoch gelobt, dass ich gespannt war, ob dieses Buch mich genauso begeistern kann. Abby will nur eine Dose Tomaten beim Nachbarn holen, doch findet diesen tot vor. Sie raucht erstmal eine Zigarette, statt den Notarzt zu kontaktieren. Sie erzählt ihrem Freund alles ziemlich nüchtern, was mir selbst sehr komisch vorkam. Sie veröffentlicht einen Zeitungsartikel und bekommt daraufhin sehr heftige Reaktionen ab. Abby erklärt sich selbst die fehlende Bindung zu allem dadurch, dass ihr doch eigentlich ihr Nachbarn Simon unbekannt ist. Ihre Schwester bemerkt diese Veränderung und legt ihr Nahe sich bald Hilfe zu suchen. Ein eigentlich normales Ende einer Geschichte in der Abby einen Weg geht, der nicht immer leicht ist. Doch wir sprechen hier erst über den Anfang dieses Buches. Wir finden Abby, als unsere Hauptprotagonistin, in einer sehr unerwarteten Situation mit der sie plötzlich zurechtkommen muss. Sie muss vieles erstmal ordnen, beziehungsweise einordnen können und wir als Leser erleben ihre Gefühlsschwankungen mit. » Ich bin nicht länger Abby, ich bin Alice, die in das Kaninchenloch purzelt und nicht mehr weiss, wo oben und unten ist, oder links und rechts.« Seite 156 Nach und nach wird uns aber klar hier ist nichts mehr alltäglich. Es lässt einen richtig aufhorchen, wenn Abbys Reaktionen und die ihres direkten Umfeldes überhaupt nicht mehr zueinander passen. In den Unterhaltungen zwischen ihr, ihrem Partner und ihrer ganzen Familie fällt auf das Erzählte und das was in ihrer Erinnerung ist, Abweichungen bestehen. Der Leser ahnt zu Beginn nicht, dass Abby selbst psychsich erkrankt ist und genauso wenig lässt sich am Anfang ihr bisheriges Schicksal erahnen. Sie selbst schafft es mit ein paar Worten die Probleme zu lösen, denkt sie. Ihr beleibt aber irgendwann nur noch eine stationäre Behandlung um damit umgehen zu können. Abby nimmt uns in der Ich-Perspektive mit und lässt uns Leser sehr nah an sich heran. Wir lernen die verschiedensten Stimmungen aus den Zeilen zu lesen und der Autor verlangt von all seinen Lesern in eine Gefühlswelt einzutauchen, die viele von uns kaum verstehen können. Fazit: "Libellen im Kopf" ist definitiv ein Buch, dass durch ein sensibles Thema, einen gekonnt einfühlsamen und flüssigen Schreibstil beim Lesen fesselt. Mit tollen Charakteren hat das Buch mir ein gutes Lesegefühl geschenkt. Man merkt, die Verbindung vom Autor zum Thema. Und dieses Buch schafft dies ganz ohne belehrend zu klingen! Ein Lesetipp, für jeden den dieses Thema interessiert!

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