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Rezension zu
Das Haus in der Nebelgasse

Das Haus unter dem Haus

Von: Martinas Buchwelten
11.05.2017

Dies war mein erster Roman von der Autorin Susanne Goga, aber definitiv nicht mein letzter. Erst vor kurzem habe ich einen historischen Krimi, der ebenfalls London als Schauplatz hat, gelesen. Dieser war zeitlich allerdings ein bisschen früher angesiedelt. In "Das Haus in der Nebelgasse" begleiten wir unsere Protagonistin Matilda Gray durch die Straßen der englischen Metropole im Jahr 1900. Sie ist eine junge und engagierte Lehrerin an einer Mädchenschule und lebt für ihren Beruf und setzt sich für die Unabhängigkeit der Frau ein. Anfang des 20. Jahrhunderts ist dies keine Sebstverständlichkeit. Als Laura, eine ihrer Lieblingsschülerinnen, nach dem Sommer der Schule plötzlich den Rücken kehrt, weckt dies Matildas Misstrauen. Ihre Schülerin soll erkrankt sein und nun mit ihrem Vormund Charles Easterbrook durch Südeuropa reisen, um wieder gesund zu werden. Kurze Zeit später munkelt man sogar von Heirat. Matilda jedoch weiß, dass Laura immer ihr Studium wichtiger war und die Schule keinesfalls abbrechen wollte. Außerdem hat ihre Schülerin kein Interesse an Männern, was sie Matilda erst vor kurzem gestanden hat. Als sie von Laura eine Karte mit einer geheimen Botschaft erhält, weiß Matilda, dass das Mädchen in Gefahr schwebt und beginnt nachzuforschen.... Schon der Prolog in kursiver Schrift, der im Jahre 1665 spielt, weckt die Neugier des Lesers. Kaum hatte ich zu lesen begonnen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die fesselnde Handlung rund um das Geheimnis, das Matilda lüften möchte, führt uns zuerst zu einer Holzsschatulle mit geheimnisvollen Inhalt, die ein Medaillon und ein durch Feuchtigkeit nahezu unleserlich gewordenes Tagebuch einer gewissen Katherine, enthält. Danach führt die Spur ins unterirdische London. Bereits beim Autorenpaar Nicci French sind die Flüsse, unter der Stadt, ein Faktum. So war mir dieses Thema nicht unbekannt. Aufregend gestaltet sich die Schatzsuche, die für Matilda zu einer Art Schnitzeljagd quer durch das historische London wird. Dabei hilft ihr der exzentrische Antiquitätenhändler Joseph Arkwright, sowie der Historiker Stephen Fleming, die beide sehr unterschiedliche Männer sind. Matilda ist eine sehr unkonventionelle Frau, die für ihre Zeit sehr modern und aufgeschlossen ist. Ihre Neugier bringt sie immer wieder in kleine und große Schwierigkeiten. Aber auch ihre Vermieterin Beatrice Westlake, eine Autorin von Groschenromanen, ist eine äußerst liebenswerte und exzentrische Frau. Ihre Weisheiten und Ideen zu ihren Büchern brachten mich immer wieder zum Schmunzeln. Die Handlung ist stimmig und logisch aufgebaut. Auch eine kleine Romanze darf nicht fehlen. Matildas Spurensuche durch das London Anfang des 20. Jahrhunderts wurde sehr bildhaft beschrieben. Man begleitet die junge Lehrerin durch versteckte Gassen und Viertel, die man oft bei Tageslicht nicht wirklich besuchen möchte. Zusätzlich spannend und interessant wird die Suche vorallem durch die Zeitepoche, in die der Roman spielt. Die Mittel zur Recherche waren um 1900 doch sehr begrenzt. Für mich war dieser Roman fesselnd, stimmig und voller Geheimnisse..... Schreibstil: Susanne Goga hat einen sehr mitreißenden Schreibstil, der mich sofort in den Bann gezogen hat. Die Geschichte lässt sich wunderbar flüssig lesen. Die Sprache ist der Zeit angepasst und die Autorin schildert die damalige Zeit sehr lebendig. Dabei nimmt sie sich auch den Burenkriegen in Südafrika an und versteht es diesen nicht einseitig darzustellen. Fazit: Ein absolut gelungener historischer Roman mit Krimitouch, der ins viktoriansiche London führt und den Leser mitnimmt auf eine spannende Schnitzeljagd. Für Einsteiger in das historische Genre bestens geeignet!

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