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Rezension zu
Das geheime Leben des Monsieur Pick

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

VERWIRRUNG DER BUCHSTABEN

Von: Ulrike Sokul aus Solingen
27.05.2017

Hörbuchbesprechung von Ulrike Sokul © Wechselwirkungen zwischen Literatur und Leben sind ein unermüdliches und spannendes Thema für Romane. Von einer solchen literarischen Spurensuche, ihren heiter bis wolkigen zwischenmenschlichen Verstrickungen, nebst schelmischen Bezügen zu verlegerischen Buchvermarktungsstrategien, handelt auch „Das geheime Leben des Monsieur Pick“. Der Roman von David Foenkinos spielt in dem kleinen Küstenort Crozon in der Bretagne. Jean-Pierre Gourvec, der ungesellig-junggesellige Leiter der örtlichen Leihbibliothek richtet eine Sonderabteilung für abgelehnte Manuskripte ein. Per Inserat in einschlägigen Buchhandelsmagazinen lädt er Schriftsteller dazu ein, ihre von Verlagen für druckunwürdig bis unleserlich befundenen Werke in der „Bibliothek der abgelehnten Manuskripte“ persönlich abzugeben und sich auf diesem Wege endgültig von ihnen zu verabschieden. Im Verlauf von zehn Jahren stranden dort fast tausend Manuskripte. Delphine Despero, die als junge Lektorin bei einem renommierten Pariser Verlag arbeitet, hat bereits zwei unbekannte Autoren entdeckt und ihnen zu Bestsellerruhm verholfen. In den dritten unbekannten Schriftsteller, den sie entdeckt, verliebt sie sich auf den ersten Blick. Während sie die Verlagsvertragskonditionen besprechen, stellt sich heraus, daß diese Liebe erwidert wird. Frédéric und Delphine werden ein Paar. Traditionell verbringt Delphine die Sommerferien bei ihren Eltern in der Bretagne, und Frédéric kommt selbstverständlich gerne mit. Delphine hat einen Stapel Manuskripte zu lesen, und Frédéric schreibt weiter an seinem zweiten Buch. Zur Entspannung unternehmen sie einen Ausflug in die Bibliothek der abgelehnten Manuskripte. Sie blättern und schmökern einen ganzen Tag darin herum und finden ein Romanmanuskript, das sie unerwartet gelungen und bemerkenswert halten: „Die letzten Stunden einer großen Liebe“ von Henri Pick. Sie recherchieren, und es stellt sich heraus, daß Henri Pick der vor zwei Jahren verstorbene Pizzabäcker von Crozon war. Delphine sucht Picks Witwe auf, eine bodenständig-herzhafte alte Dame von achtzig Jahren, die zunächst nicht glauben kann, daß ihr Henri einen Roman, noch dazu ein Meisterwerk, geschrieben haben soll. Schließlich hatte er ihres Wissens niemals ein Buch gelesen, geschweige denn eines geschrieben. Die geheimnisvolle Entstehungsgeschichte und das rätselhafte, verborgen gebliebene schriftstellerische Parallelleben Henri Picks werden werbewirksam vermarktet, und der Roman „Die letzten Tage einer großen Liebe“ entwickelt sich zu einem sensationellen Erfolg. Der Erfolg führt zu weiterem Medienrummel, Fernseh- und Zeitungsinterviews mit der Witwe und der Tochter Henri Picks. Erste Fans pilgern in die ehemalige Pizzeria und zum Grab des Autors ... David Foenkinos spielt mit möglichen Wahrheiten und glaubhaften Lügen. Geschickt verknüpft er Lebensfäden, Leidensknoten und Liebesschleifen seiner Figuren. Seine charakterisierenden Beschreibungen sind detailreich, einfühlsam und anschaulich. Ein Chor vieler Stimmen und vieler Wahrheiten wird von ihm zu einem charmanten, heiter-melancholischen Einklang geführt. Der Vorleser Axel Milberg liest diesen Roman sehr angenehm und unaufgeregt-akzentuiert sowie mit einer warmherzigen Verbundenheit, die den unterschiedlichen Charakteren und ihren emotionalen Gestimmtheiten sehr gut gerecht wird. https://leselebenszeichen.wordpress.com/2017/05/01/das-geheime-leben-des-monsieur-pick/

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