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Rezension zu
Junktown

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Es wurde viel verschenkt

Von: Miriam
06.06.2017

Ich habe mir ja fest vorgenommen, dieses Jahr meinen Lesehorizont stark zu erweitern. Dystopien und Endzeit-Geschichten à la Shadowrun mochte ich schon immer sehr gerne. Da habe ich bei „Junktown“ natürlich gerne zugegriffen. Das Buch spielt in einer (vielleicht nicht allzu) fernen Zukunft, in der Konsum oberste Bürgerpflicht ist. Dazu zählen auch Drogen, egal ob Meth, Heroin, Kokain oder Tabletten usw. Verpönt hingegen sind Alkohol und Zigaretten. Alle vier Wochen müssen die Bewohner von Junktown zum Drogentest, damit der Staat auch wirklich sicher gehen kann, dass die Bürger ihrer Pflicht nachkommen. Inmitten dieser vermeintlich schönen, neuen, zugedröhnten Welt passiert ein Mord. Nicht etwa an einem Menschen, sondern an einem sogenannten höheren Maschinenwesen – einer Brutmutter, die äußerst merkwürdige Föten in sich trägt. Chefermittler in diesem Fall ist Solomon Caine, der Held der Geschichte. „Junktown“ hat mir semi-gut gefallen. Der Schreibstil von Autor Matthias Oden gefällt mir zwar sehr gut, doch meiner Meinung nach hätte „Junktown“ viel mehr Potential gehabt. Mir bleiben bei der Geschichte einfach zu viele Fragen offen. Wie kann ein Mensch eine Beziehung mit einem höheren Maschinenwesen eingehen (immerhin ist so eine Brutmutter fast so hoch wie ein Hochhaus und groß wie eine riesige Produktionsanlage)? Warum sind die Menschen plötzlich unfruchtbar? Gibt es neben Junktown und seinen Satellitenstädten noch andere Städte mit anderen Gesellschaftsformen? Etc. Ich könnte jetzt noch viel mehr schreiben, aber das würde dann den Rahmen einer Rezension sprengen. Junktown selbst stelle ich mir ein bisschen wie Pjönjang (das ist die Hauptstadt von Nordkorea) vor. Nur viel düsterer und schmutziger, aber ähnlich trostlos. Die Propaganda und die totale Überwachung finden sich auch in Junktown überall. Solomon Caine ist zwar ein wenig verwahrlost und „irgendwo falsch abgebogen“, aber trotzdem ein toller Charakter. Die Geschichte an sich ist flott und spannend geschrieben und auch mit dem (sehr überraschenden) Schluss bin ich soweit ganz zufrieden. Trotzdem hätte Junktown viel mehr Potential gehabt. Sehr schade, dass Matthias Oden das nicht genutzt hat.

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