Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Junktown

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Junktown

Von: Manuela Hahn aus Haigerloch
13.06.2017

Inhalt: Nach einer Revolution ist Drogenkonsum nicht nur legal, sondern Pflicht. Jeder Bürger Junktowns ist verpflichtet, zu konsumieren und seinen Drogenpegel auf einem bestimmten Level zu halten. Wird dieses Level bei dem monatlichen Drogentest unterschritten, drohen harte Strafen. Biotech Maschinen beherrschen den Alltag, unter anderem Brutmütter, die hunderte von speziell gezüchteten Baby auf einmal ausbrüten. Als eine dieser Brutmütter ermordet wird, kommt Solomon Cain, Beamter der Geheimen Maschinenpolizei, einer bahnbrechenden Entwicklung auf die Spur und gerät dabei in größte Gefahr. Meine Meinung: Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Wie lebt es sich in einer Welt, in der Drogen legal sind und das Leben aus einer einzigen rauschhaften Party besteht? Sind alle glückliche und zufriedene Blumenkinder? Wie aus meiner kurzen Inhaltsangabe schon ersichtlich ist, ist dem nicht so. Überwachung und Kontrolle bestimmen das Leben der Junktowner. Die Rauschsicherheitsbehörde überwacht alles, Kritik am Staat wird als Hochverrat gewertet und schnell landet man vor einem Sozialhygienegericht. Was genau dann mit der betreffenden Person geschieht, habe ich leider nicht so ganz verstanden, im schlimmsten Fall wird man recycelt. Prinzipiell mochte ich das Buch, der Schreibstil ist klasse, etwas störend sind die vielen Abkürzungen. HMW, GEMAPO, BM, BEPO, GGA und und und ... sicher, sie werden alle im Buch und auch im Anhang erklärt, aber ich bin trotzdem oft beim Lesen gestolpert. Matthias Oden, hat eine erschreckende Welt erschaffen, die nur auf den ersten Blick wie ein Paradies erscheint, sich aber schnell als das entpuppt, was es wirklich ist: eine kontrollierte, dreckige Drogenhölle. Einzige Errungenschaften sind die HMW (Höhere Maschinenwesen), die so etwas wie ein Bewusstsein haben und sogar Liebesbeziehungen mit Menschen eingehen können. Überhaupt scheint der Sex mit Maschinen oder mit maschineller Unterstützung für den Autor sehr wichtig zu sein, er erspart seinen Lesern allerdings allzu detaillierte Beschreibungen, da darf dann die Fantasie des Lesers Purzelbäume schlagen ;o) Die Krimihandlung, hat mir sehr gut gefallen, der Ermittler Solomon Cain ist ein sehr interessanter Charakter. Dass er dem Staat kritisch gegenübersteht und den Fall der ermordeten BM unbedingt aufklären will, rückt ihn ins Blickfeld der Rauschsicherheitsbehörde, und dennoch lässt er nicht locker. Die Auflösung hat mir extrem gut gefallen, das Motiv für die Tat ist so nachvollziehbar wie erschreckend. Ich hätte gern mehr Hintergrundinformationen bekommen: Was genau führte zur Revolution, die das Leben aller so sehr verändert hat? Was geschieht rund um Junktown? Ist die Stadt von allen anderen Staaten abgeschottet oder hat sich das System weltweit durchgesetzt? Ich könnte euch noch viel mehr erzählen, denn das Buch ist durchaus lesenswert. Ich könnte mir eine Fortsetzung durchaus vorstellen, in der vielleicht auch einige Fragen, die sich mir beim Lesen stellten, beantwortet werden.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.