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Rezension zu
Kein Mann für eine Nacht

Der Auftakt zur Wynette Texas-Reihe

Von: Nelly
15.06.2017

Belinda weiß genau: sie ist fürs Scheinwerferlicht geboren. Also verlässt sie ihr Elternhaus und zieht nach Hollywood. Als größter Fan von James Dean ist ihr schnell klar, dass auch sie unbedingt Schauspielerin werden will. Sie trifft sich mit jedem, von dem sie sich einen Karriereschub verhofft. Eines Abends wird sie mit in den Garden of Allah genommen, einem Hotel, in dem sich die Schönen und Reichen tummeln. Doch Belindas Partystimmung erhält einen herben Schlag, als im Radio die Nachricht von James Deans Tod verbreitet wird. Doch sie wird in ihrer Trauer aufgefangen. Und zwar von keinem anderen als von Errol Flynn, einem etwas in die Jahre gekommenem Playboy, der einige erfolgreiche Filme hatte, sich aber zwischenzeitlich mehr für Alkohol und Frauen interessiert. Belinda weiß: diese Liaison ist nicht für ewig, aber vielleicht hilft die Verbindung ihrer eigenen Karriere. Doch als Errol sie dann tatsächlich verlässt, lässt er etwas zurück. Belinda ist schwanger… Kein Mann für eine Nacht bildet den Auftaktband der Wynette Texas-Reihe, die nun auch schon ein paar Jahre auf dem Rücken hat. Nun gibt es Band 1 in neuer Aufmachung beim Goldmann-Verlag. Die Buchserie zeichnet sich dadurch aus, dass man als Leser in jedem Band eine andere junge Frau durch Dick und Dünn begleitet und die Bücher sich auch unabhängig voneinander lesen lassen sollen. Band 6 Der schönste Fehler meines Lebens hatte ich bereits vor einigen Jahre schon gelesen und daher kann ich bestätigen, dass die einzelnen Bücher nur wenig miteinander zu tun haben. Während die neueren Teile der Reihe eher in die Liebesromanschiene fallen, würde ich hier eher von einem Schicksalsroman sprechen. Zunächst steht Belinda im Mittelpunkt der Erzählung und das viel länger als ich gedacht habe. Die Befüchtung, dass Klappentext und Inhalt nicht zusammenpassen, hat sich dann aber doch noch zerschlagen. Bevor Fleur als Protagonistin eingeführt wird, erhält man als Leser ein sehr detailliertes Bild ihrer Mutter. Und nicht nur, dass man deren Charakter kennenlernt. Susan Elizabeth Phillips bereitet ihre Bühne für ihren Star vor und erzählt deren Hintergrundgeschichte nicht nur bröckchenweise während der eigentlichen Handlung. Belinda tritt etwas in den Hintergrund, sobald Fleur dann ihre eigentliche Rolle einnimmt. Sie soll nun den Traum ihrer Mutter leben. Belinda ist sich sicher, dass Fleur ins Rampenlicht gehört, wenn schon aus ihr kein großer Star geworden ist. Und plötzlich kriegt das Buch einen positiven Aufschwung. Zu Beginn plätschert die Geschichte etwas vor sich hin und Belinda ist nun einfach nicht der Charakter, der Everybodys Darling sein kann. Aber Fleurs Gefühle und Gedanken sind nachvollziehbar und man entwickelt schnell eine Art Sympathie für sie. Die Handlung streckt sich über 30 Jahre hin. Zunächst begleitet man Fleur im Nonnenkonvent, bevor sie endlich auch zu ihrer Familie darf. Doch die ist eigentlich eine große Enttäuschung – die Liebe, nach der sie sich so sehr sehnt, erwartet sie dort vergebens. Susan Elizabeth Phillips haut ihrer Protagonistin wirklich einen Schicksalsschlag nach dem anderen um die Ohren. Das band mich als Leser zwar immer wieder an die Story, doch die Klischeekiste wurde da eben auch gerne bedient. Zwei kleine Kritikpunkte sind mir im Kopf geblieben. Zum einen bettete SEP ihre Geschichte in ein Setting, das eigentlich für seinen Glitzer und Glamour bekannt ist – Hollywood sollte es sein. Nur kam eben das Stars-und-Sternchen-Feeling bei mir gar nicht auf. Das Erhabene und Glamouröse hat mir einfach gefehlt. Vielmehr steht immer wieder Fleurs wirklich nicht einfaches Leben im Mittelpunkt. Doch dass sie eigentlich im goldenen Käfig sitzt, hätte besser zur Geltung kommen können. Die Handlung hätte auch gestrafft werden können Und der zweite Punkt war der Verlauf. Irgendwie passiert eigentlich immer irgendetwas und trotzdem gab es zahlreiche Stelle, an denen sich das Buch etwas hinzieht. Die ganze Handlung hätte sich wahrscheinlich auch gut auf 100 bis 200 Seiten weniger darstellen lassen. Etwas geraffter hätte die Darstellung wirklich sein können. Im Gegensatz zu dem Band der Reihe, das ich bereits kenne, ist die Atmosphäre allerdings eine ganz andere. Wer hier eine klassische Liebesgeschichte erwartet, der wird wohl enttäuscht sein. Philipps Schreibstil aus diesem frühen Werk ist noch etwas anders als man es von ihren aktuelleren Büchern kennt. Auch ihr Aufbau und die Charaktergestaltung unterscheiden sich davon doch sehr. Allerdings hat mir das Buch insgesamt ganz gut gefallen, weil es einfach mal was anderes war. Wer bereits andere Bücher von Susan Elizabeth Phillips kennt, der wird von diesem Werk vielleicht überrascht sein. In diesem frühen Werk ist ihr Schreibstil noch anders, als man ihn heute kennt. Doch anders heißt noch lange nicht schlechter. Man muss da nur etwas unvoreingenommen an die Geschichte rangehen. Und wenn man über die Längen, die da teilweise auftauchen hinwegsehen kann, wird man mit einem Schicksal belohnt, das ich so noch nicht in einem Buch gefunden habe.

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