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Rezension zu
Charakter

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Buchtipp der Woche: Charakter von David Brooks

Von: Otto Löffler
02.07.2017

Wenn Sie unerwartet danach gefragt werden, wer Sie sind und was Ihre Persönlichkeit ausmacht, was bringen Sie? Eine Aufzählung von Leistungen und Tugenden? Einen Lebenslauf? Gut, das ist es wahrscheinlich auch, was Heute von vielen erwartet, also auch abgeliefert wird. Kennt Sie der Fragende deshalb auch schon? Wahrscheinlich nicht ! Was Sie dann aufzählen ist das, was der Autor als Adam-1 bezeichnet (die äußere Hülle), doch was der interessierte Frager meinte, wird er wohl anderswo erkunden müssen. Den verborgenen Adam-2 (Ihr Innerstes) können Ihre Mitmenschen sicher, leichter beschreiben als Sie selbst. Adam-2 wird irgend wann einmal bei Ihrer „Grabesrede“ dargelegt werden und macht Sie dann entweder nahezu unvergesslich oder eben auch nicht! David Brooks leitet die Metapher von Adam-1 und Adam-2 aus dem Buch Genesis ab, um uns die äußere und innere Größe des Menschen zu erklären. So, wir sprechen also von Charakter. Den hat man aber nicht so einfach, wie einen geborenen Stand oder ein schönes Gesicht, den muss man sich schon hart erarbeiten. David Brooks behandelt das Thema aber nicht einfach philosophisch, als gelernter Journalist liefert er uns gleich viel mehr (der Originaltitel hieß ja eigentlich auch: The Road to Charakter). David Brooks erklärt uns ausführlich anhand von großen und interessanten Persönlichkeiten wie sich Charaktereigenschaften ausbilden und wie sie Schritt für Schritt wachsen können. Dabei beschreitet der Historiker einen Zeitbogen vom 4., über das 18., 19. und 20. Jhdt. bis ins Heute. Der spätere Bischof Augustinus, der Schriftsteller Samuel Johnson, der US-Präsident Ike D.Eisenhower und der General George C.Marshall sollen hier beispielhaft genauso genannt werden wir die Schriftstellerin Mary Anne Lewes (George Eliot) oder die große Arbeitsrechts-Kämpferin und spätere Politikerin, Frances Perkins. Die ausführlichen Lebensgeschichten dienen hier einem einzigen Zweck: dem Leser dabei zu helfen, den eigenen Charakter weiter auszubilden. Denn die aktuellen Erziehungsmethoden, in zu vielen Elternhäusern, Schulen und Universitäten legen kaum noch Wert darauf, Menschen heranzubilden, die bereit wären, sich der Welt zu verpflichten. Wer dann selbst für sich erkennt, dass es noch mehr geben könnte als einen perfekten Lebenslauf, der muss sich auch selbst auf den Weg machen. Gute Bücher und Vorbilder können hier Impulse liefern, der Charakter formt sich aber dann nur über die erfolgreiche Auseinandersetzung mit den Problemen der Welt und der Menschen, da draußen !

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