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Rezension zu
Das geheime Leben des Monsieur Pick

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Trockener Humor und französische Leichtigkeit

Von: yvonnen
06.07.2017

In den Vereinigten Staaten entstand Anfang der 1990er Jahre in Vancouver im Bundesstaat Washington die Brautigan Library, deren Ziel es ist, verwaiste Texte zu beherbergen. In dem Roman ‚Das geheime Leben des Monsieur Pick‘ folgt diesem realen Beispiel der Bibliothekar der bretonischen Gemeinde Crozon und gründet im Oktober 1992 die französische Version der Bibliothek der abgelehnten Manuskripte. Die erfolgreiche Lektorin Delphine besucht mit ihrem Freund, dem erfolglosen Autor Frédéric, ihre Eltern in ihrer Heimatstadt Crozon und stößt auf eben diese Bibliothek, deren Inhalt sie sich näher anschaut. „Sie lachten sich schief, wenn sie allein die Titel lasen, erlebten aber auch berührende Momente, schmökernd in Tagebüchern, die vielleicht schlecht geschrieben waren, in denen jedoch die Wahrheit der Gefühle steckte.“ (S. 55) Doch sie finden auch ein Manuskript, dessen Stil seltsam, einfach und doch poetisch ist und das sie für ein Meisterwerk halten. Dem Autor, dem vor zwei Jahren verstorbenen Pizzabäcker Monsieur Pick, der nach Aussagen seiner Frau weder gelesen noch mehr als den wöchentlichen Einkaufszettel geschrieben hat, wird dieses Werk allerdings nicht so recht zugetraut. Trotz einiger Ungereimtheiten wird das Buch verlegt und ein riesengroßer Erfolg. Nebenbei wirbelt es das Leben der achtzigjährigen Autorenwitwe, ihrer Tochter und nicht zuletzt der Lektorin ziemlich durcheinander. Und mehr mag ich an dieser Stelle gar nicht vorwegnehmen, weil man diesen mit trockenem Humor und französischer Leichtigkeit geschriebenen Roman möglichst unvoreingenommen genießen sollte. Dann fliegt man nur so durch dieses Buch. Stellenweise sind die Charaktere und die Handlung zwar etwas flach, aber das nimmt man dem Autor und der lockeren Geschichte nicht allzu übel. Einzig das Ende wollte mir nicht so recht schmecken, doch die Enttäuschung war schnell verflogen, weil der Epilog der ganzen Geschichte schließlich eine Wendung gibt, die doch noch zu einem runden befriedigenden Abschluss des Romans führt. „Das geheime Leben des Monsieur Pick“ ist ein vergnüglicher Unterhaltungsroman, den ich auch besonders Lesern empfehlen kann, die gerne Bücher lesen, die von Büchern und deren Drumherum handeln.

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