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Rezension zu
Dunkler Orbit

Für eine ganz spezielle Leserschaft sicher ein sehr interessantes Buch.

Von: Bettys Welt
07.07.2017

Al Robertson entwirft eine detailreiche Dystopie der Zukunft, deren Einzelheiten ich aber nach einem guten Teil des Buches immer noch nicht alle einordnen bzw. verstehen konnte. Den Zusammenhang zwischen der KI Hugo Fist, ihrem Puppen-Avatar, der Cageware, den Lizenzen, der Totalität etc. zu durchleuchten ist schwierig, derweil noch keine große Handlung aufkommt. Es ist aber schon eine komplexe, eigene neue Welt die der Autor entwirft. Auch die Details des vergangenen Kriegs, der Kapitulation und der Friedensvereinbarung sind unübersichtlich. Es ist schwer vorstellbar wie Jack mit der Aussicht auf das baldige eigene Ableben und einer so kantigen Existenz wie der KI Fist im Kopf so unberührt durch die letzten Tage gehen kann, alles was ihn zunächst noch antreibt ist die Suche nach seiner früheren Affäre Andrea. Die Station als Ganzes bleibt in meiner bildhaften Vorstellung leider unvollständig, ich kann nur Fragmenten der Beschreibungen folgen, aber das düstere, trübe der Zustände bringt der Autor gut rüber. Ein zukünftiges Leben mit einer verschönerten onweb Welt für zahlungskräftige Bewohner kann ich mir schon vorstellen. Al Robertson nimmt sich in seinem Buch „Dunkler Orbit“ viel Raum zum Aufbau seiner Welt, aber viele Details werden erst spät im Buch umfassend klar dargestellt. Auch das Konzept der Wiedergänger bleibt für mich zunächst nicht greifbar. Und was Web-Sigillen sind, habe ich bis zum Schluß nicht verstanden. Nach dem ersten Drittel wird dann aber vieles klarer, auch die Figur Fist. Es zeigt sich, worum es sich in der Handlung drehen wird und die Figuren und Konzepte werden verständlicher. Alles entwickelt sich zu einem actionreichen Thriller mit zahlreichen teilweise bizarren Verfolgungsszenarien und Kampfszenen. Der Autor gibt sehr phantasievolle Beschreibung der Kämpfe von Fist in der integrierten Welt aus Fleisch und Blut und Datenströmen. Es geht um die Aufdeckung der Quelle der Korruption, die Station und das Pantheon durchzieht. Aber die Handlung und das Setting haben noch manche Überraschung auf Lager. Was ich zu Anfang nicht gedacht habe, entwickelt sich die Beziehung zwischen Fist und Jack noch zu einen fast schon rührenden emotionalen Höhepunkt zu Mitte der Geschichte. Die beiden übermenschlichen Wesen Harry und Yamat verweigern sich dem üblichen Begreifen. Al Robertson hat interessante Wesenheiten erschaffen, die datentechnisch menschliche Geister sind, die in einer Totalitätsumgebung laufen und physisch sind sie Klone, deren Hirne durch KI-Knoten ersetzt wurden, direkt nach ihrem körperlichen Ableben. So könnte in Zukunft ein Zusammenleben mit KIs aussehen. Zum Ende kommt es zu einer großen Befreiungsaktion und einem gigantischen Showdown im Pantheon mit Fist, Jack, Harry und den Göttern. Die Grenzen zwischen künstlich und lebendig lösen sich auf. Ich muss sagen, dass ich mich mit diesem Buch zunächst sehr schwer getan habe. Ich wusste nicht, wohin das Buch führen soll, konnte mich in die Welt und die Figuren nicht einfinden. Noch zur Hälfte hätte ich am liebsten abgebrochen. Aber dann haben mich die Handlung, die Kampfszenen und die Entwicklung der Charaktere doch noch mitgerissen und zu einem spannenden und bemerkenswerten Abschluss geführt. Für eine ganz spezielle Leserschaft sicher ein sehr interessantes Buch. 3 von 5 Punkten

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