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Rezension zu
Das geheime Leben des Monsieur Pick

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Französischer Charme und ein satirischer Seitenhieb auf den Literaturbetrieb

Von: Cornelia (Literate Wanderlust)
10.07.2017

In Finistère in der Bretagne befindet sich eine ganz besondere Bibliothek: In dieser Bibliothek gibt es ausschließlich Manuskripte, die von Verlagen abgelehnt wurden. Als die junge Lektorin Delphine ihre Eltern in Finistère besucht, stattet auch sie dieser Bibliothek aus Neugier einen Besuch ab und stößt auf ein Manuskript von unglaublicher literarischer Brillanz. Der Verfasser? Henri Pick, der Pizzabäcker des kleinen Ortes. Wie kann es sein, dass der Mann, der in seinem Leben nie mehr als einen Einkaufszettel schrieb, ein solches Meisterwerk verfasst? Führte er ein geheimes Doppelleben? Stammt das Manuskript überhaupt von ihm? Delphine macht sich daran, die Geschichte des Manuskriptes zu entwirren, und tritt dabei eine Lawine los, die nicht nur ihr eigenes Leben auf den Kopf stellt. Das geheime Leben des Monsieur Pick wird aus den Blickwinkeln verschiedener Personen erzählt, deren Leben irgendwie von der Entdeckung des Manuskriptes beeinflusst wird. Den Mittelpunkt bildet dabei jedoch stets Delphine. Mit sehr viel französischem Witz und Charme hat David Foenkinos hier die verschiedenen Charaktere gezeichnet. Mal skurril, mal verschroben, mal pragmatisch, mal verträumt, mal Optimist und mal Pessimist, aber immer liebenswert. Ganz nebenbei gelingt es Foenkinos dabei auch, dem Leser einen Einblick in die Welt der Literatur und das Verlagswesen zu gewähren. Dieses geschieht immer mit einer ordentlichen Prise Satire und auch der eine oder andere Seitenhieb bleibt nicht aus. David Foenkinos geht mit der Unterhaltungsindustrie (hier das Verlags- und Literaturwesen) durchaus kritisch ins Gericht, aber dennoch liest man stets seine Liebe zur Literatur heraus. Insgesamt legt David Foenkinos einen Roman vor, der mit viel Charme und Leichtigkeit beste Unterhaltung bietet, bei der auch die Spannung nicht auf der Strecke bleibt. Mit viel Liebe zum Detail hat er eine ganze Riege an Charakteren geschaffen, die den Leser berühren, man liebt, leidet und freut sich mit ihnen. Zwar handelt es sich bei Das geheime Leben des Monsieur Pick keinesfalls um seichte Unterhaltung, ein bisschen mehr Tiefgang hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle aber schon gewünscht. Trotzdem aber bietet das Buch schöne und erfrischende Sommerunterhaltung gepaart mit viel französischem Charme und ist damit beste Ferienlektüre!

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