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Rezension zu
The Hate U Give

Wohl das beste und wichtigste Buch des Jahres!

Von: Jill von Letterheart
11.07.2017

!! Auch meine Rezension bezieht sich auf den Originaltitel. !! I always said that if I saw it happen to somebody, I would have the loudest voice, making sure the world knew what went down. Now I am that person, and I’m too afraid to speak. Ganz davon abgesehen, dass ich die Thematik unglaublich wichtig und interessant finde (ich hoffe, dass das jetzt nicht zu gemein klingt) ist sie vor allem aber auch mehr als nur aktuell. Immer wieder hört man es in den Nachrichten. Ein schwarzer Mann erschossen auf offener Straße von einem weißen Polizisten. Und wieso? Ja. Genau. Das Wieso bleibt meistens offen, bzw. wird gar nicht weiter hinterfragt. Vielleicht einfach, weil er schwarz war. Das ist doch auch ein Grund. NICHT. In dieser Geschichte muss Starr sich genau damit auseinandersetzen, als ihr Freund Khalil grundlos neben ihr erschossen wird. Doch nicht nur, dass dies keine Konsequenzen für den Polizisten zu haben scheint, es werden auch einfach die Tatsachen verdreht, bzw. ganz neue erfunden. Jetzt kommt der mentale Aufschrei – das kann man doch nicht machen! Aber klar, man sieht es doch immer wieder. Es gibt ja auch genug Menschen, die das glauben, es hinnehmen, vielleicht auch einfach genau das glauben wollen. Hier geht es um keine Verallgemeinerung, die ich mit meiner Aussage ziehen will, genauso wenig, wie Angie Thomas das mit ihrem Buch gemacht hat. Doch es ist nun einmal Tatsache, dass genau so etwas passiert. „Nobody’s going to twist her words around! I told you, we want the truth to come out too.“ „Oh, we know the truth, that’s not what we want,“ says Daddy. „We want justice.“ Natürlich haben Vorurteile meistens ihren wahren Ursprung. In genau solch einem lebt Starr. Ihr Vater war selbst schon im Gefängnis als ehemaliges Gangmitglied und ihre Nachbarschaft verbildlicht genau das, was alle sehen. Drogen, Waffen, Gangs. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass alle Menschen so sind. Es gibt sie immer, die schwarzen Schafe. Starr hat genauso, wie viele in ihrem Viertel damit zu kämpfen, was die Gangs ihnen antun, in was für ein Bild sie sie rücken. Nicht umsonst lernt sie von klein auf von ihren Eltern, wie man sie Polizisten gegenüber zu verhalten hat. Keine schnellen Bewegungen. Niemals sprechen ohne aufgefordert zu werden. Und erst recht nie zu widersprechen. Dann kommt der super krasse Kontrast. Genau weil ihre Eltern mehr für sie wollen geht sie auf eine Eliteschule, natürlich hauptsächlich mit Weißen. Hin und hergerissen zwischen zwei „Welten“ muss sie nun den richtigen Weg für sich finden. Sich scheinbar entscheiden, ob sie ein weißes oder ein schwarzes Leben führen will. Ob sie sich traut den Mund aufzumachen, egal, welche Konsequenzen das mit sich ziehen könnte. That’s the problem. We let people say stuff, and they say it so much that it becomes okay to them and normal for us. What’s the point of having a voice if you’re gonna be silent in those moments you shouldn’t be? An ihrer Seite hat sie eine wundervolle Familie. Wirklich ALLE Charaktere sind in dieser Geschichte einfach fantastisch beschrieben, man bekommt das Gefühl, sie alle zu kennen. Was nicht unbedingt mit mögen gleichzusetzen ist… Starrs Geschwister, wie Eltern geben ihr einen unglaublichen Halt, obwohl es ihnen selbst schwer fällt, sich zu entscheiden, was sie ihrer Tochter raten wollen. Denn wenn es auf einmal um das eigene Kind geht, ist eine Entscheidung zwischen „starkem Charakter“ und „Sicherheit“ nicht mehr ganz so einfach… „Brave doesn’t mean you’re not scared, Starr,“ she says. „It means you go on even though you’re scared. And you’re doing that.“ In ihrem Freundeskries, der sehr durchmischt ist, finden sich die unterschiedlichsten Charaktere wieder. Jene, auf die man verzichten kann, aber auch die, die einem immer die Wahrheit ins Gesicht sagen und die alles für sie tun würden. Jeder einzelne ist mir ans Herz gewachsen und einfach stimmig in diesem Gesamtbild. Ich könnte gar nicht mehr aufhören, über diese Geschichte zu philosophieren, mich in sie hineinzusteigern und meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Hass. Scham. Trauer. Doch ich denke, dass dies eine Erfahrung ist, die am besten jeder selbst machen sollte. Angie Thomas hat es geschafft, mit dieser Geschichte Dinge aufzuzeigen, über die ich mir noch keine großen Gedanken gemacht habe. Ebenso, hat sie ein Thema angesprochen, mit all seinen Facetten, wie ich es mir gewünscht und erhofft habe. Neben dieser schweren Thematik, musste ich aber auch mehr als nur einmal lachen. Dieses Buch ist einfach erschreckend, wenn nicht sogar abschreckend und verzaubernd zugleich. „…When the Khalils get arrested for selling drugs, they either spend most of their life in prison, another billiondollar industry, or they have a hard time getting a real job and probably start selling drugs again. That’s the hate they’re giving us, baby, a system designed against us. That’s Thug Life.“ FAZIT Mir fällt es unglaublich schwer, meine Gefühle über dieses Buch in Einklang zu bringen. Ich möchte von der Geschichte schwärmen und zeitgleich ist die Thematik genauso furchtbar wie auch wahr. Es gab keinen Aspekt, der mir gefehlt hat. Vielmehr wurden Situationen aufgeführt, an die ich bisher nicht gedacht habe. Für Anfänger im englisch lesen – wie mich, war es durchaus eine kleine Herausforderung, der Sprachstil mit seinem Slang hat es mir Anfang echt schwer gemacht, doch als ich irgendwann wirklich drin war, hat es mich auch einfach nicht mehr losgelassen. Für all jene, die sich das nicht trauen, aber ein großes Interesse an diesem Buch haben: Es wird bereits am 24. Juli auf Deutsch im Cbt Verlag erscheinen!

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