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Rezension zu
Die Geschichte eines neuen Namens

Tolle Produktion und spannende Fortsetzung der Saga

Von: Emma Zecka
16.07.2017

Nachdem der Auftakt der neapolitanischen Saga von Elena Ferrante mit einem ziemlich gemeinen Cliffhanger endete, freute ich mich, als vor ein paar Wochen der zweite Band der Reihe bei mir einzog. Gestaltung Die Geschichte eines neuen Namens wird wieder von Eva Mattes gelesen, die den italienischen bzw. neapolitanischen Flair toll transportiert. Sie liest die Geschichte wieder schlicht, aber genau diese Feinheit braucht es für Elenas und Lilas Erzählung. Auch im zweiten Teil geht es darum, Dinge herauszuarbeiten. Und das hat Eva Mattes mit ihrer Interpretation wie immer gut untermalt. Und es ist irgendwie blöd, hier immer dasselbe zu schreiben, deswegen hier noch ein kleiner, hoffentlich abwechslungsreicher Abschnitt: Als ich das Hörbuch begonnen habe, hatte ich das Gefühl wieder in ein literarisches Zuhause abzutauchen. Ich habe mich auf bekannte Charaktere gefreut und war glücklich, dass mich Eva Mattes durch die Geschichte geführt hat. Inhalt Im ersten Band führt Ich-Erzählerin Elena in ihre Freundschaft mit Lila ein. Die Geschichte beginnt mit den Kindheitsjahren, welche vor allem durch Konkurrenzkämpfe geprägt sind. Beide Freundinnen stacheln sich gegenseitig an. Sie können nicht wirklich miteinander aber auch nicht ohneeinander. Dennoch entwickelt sich ihre Freundschaft zu einem recht stabilen Band, das, wie es bei Freundschaften nun mal der Fall ist, von Höhen und Tiefen begleitet wird. In Die Geschichte eines neuen Namens werden beide Freundinnen auf eine harte Probe gestellt. Während Lila früh in das Berufsleben einsteigt, heiratet und eine Familie zu ernähren hat, genießt Elena das, damals noch seltene Privileg, zur Schule gehen und sich Wissen aneignen zu dürfen. Und genau das sorgt für einen immer wiederkehrenden Konflikt zwischen den beiden. Im zweiten Teil der neapolitanischen Saga begleiten wir die beiden Freundinnen während ihrer Jugend bis zum Beginn des Erwachsenenalters. Toll finde ich hier, das die Charakterzüge von Lila und Elena wieder sehr gut herausgearbeitet wurden und der Konkurrenzkampf indirekt fortgeführt wird, ohne, dass man mit den Augen rollt und hofft, dass das Battle möglichst bald vorbei ist. Besonders gut hat mir gefallen, dass Lila erkennt, was sie an Elena hat und dies zum Teil auch kommuniziert. Es gibt Momente im Buch, in denen sie offen zugeben kann, dass sie Elena auch etwas gönnt. Spannung Wie es im Leben nun mal ist, wird auch die Beziehung der beiden immer wieder durch Krisen gestört. Je älter sie werden, desto intensiver sind die Auseinandersetzungen und es stellt sich die Frage, ob nicht irgendwann ein Bruch in der Freundschaft der beiden entsteht oder dauerhaft bleibt. Zudem lässt uns Ich-Erzählerin Elena an Lilas Leben teilhaben, das durch ihre frühe Ehe sehr chaotisch abläuft. Während sie am Anfang noch Feuer und Flamme für ihre Beziehung war, verblasst die rosarote Wolke rasch. Und das was dahinter zum Vorschein kommt, verheißt nichts Gutes. Es stellt sich also die Frage: Wie geht Lila mit der neuen Herausforderung um? Ein Spannungsbogen, der also keineswegs unrealistisch scheint und gut aufgebaut wurde. Schreibstil Ich mag Elena Ferrantes Schreibstil nach wie vor. Besonders spannend finde ich hier, dass auch ihre gleichnamige Protagonistin in die Autoren Fußstapfen tritt und bei mir und einem Leser die Frage aufgeworfen hat, was es mit Elena Ferrante wirklich auf sich hat und ob sie nicht im wahren Leben vielleicht Elena Greco heißt. Aber zurück zum Schreibstil: Während man bei Meine geniale Freundin noch in den neapolitanischen Flair abgetaucht ist, wurde im zweiten Teil deutlich, dass es hinter der lebendigen italienischen Fassade auch ganz anders aussehen kann. Einiges was im ersten Band bunt und fröhlich dargestellt wurde, bekam hier eine andere, düstere Farbe. Hinzu kam auch, dass es wieder ordentlich was zwischen den Zeilen zu lesen gibt, was mich natürlich wieder begeistern konnte. Gesamteindruck Ich könnte diesen Abschnitt jetzt mit einem Wort bestücken welches Gehalten lautet. Durch eine Rezension, die ich kürzlich zum ersten Teil gelesen habe, ist mir aber noch etwas Stoff für diesen Abschnitt eingefallen: Mir gefällt die Reihe um die Freundinnen Lila und Elena so gut, weil ich das Gefühl habe, dass uns hier von einer Freundschaft erzählt wird, die wirklich so abgelaufen sein könnte. Natürlich gibt es nicht, wie in klassischen Romanen, rasante Spannungsbögen. Man könnte meinen, die Geschichte plätschere vor sich hin, aber das was es während des Plätscherns zu entdecken gibt, finde ich fast genauso aufregend, wie packende Thriller. Dennoch muss ich zugeben, das man für die neapolitanische Saga durchaus einen langen Atem braucht und ich die Kritik an der Reihe daher gut nachvollziehen kann.

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