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Rezension zu
Das Lächeln der Leere

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Interessante Geschichte mit sehr unglaubwürdiger Protagonistin

Von: Linda Schade aus Eitorf
04.10.2014

Meinung: Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, denn vor allem autobiografische Romane sind meist gut geschrieben. Es fing auch bereits sehr interessant an. Man lernt Sofia kennen, die sich darauf vorbereitet, für zwei Monate in einer Klinik für Essstörungen zu leben. Das ist sogesehen der Prolog. Es gibt auch keine echten Kapitel in dem Buch, sondern es ist alles in Tage und Wochen eingeteilt. Und immer vor einem neuen Abschnitt (z.B. Woche 3-4) gibt es ein Gedicht, dass Sofia wohl selber verfasst hat. Die Gedichte waren ganz nett. Sofia eigentlich auch. Es geht in der ersten Woche damit weiter, wie sich Sofia in der Klinik einlebt und dass sie sich ausgeschlossen fühlt. Ich muss gestehen, dass mich dieses Buch sehr zwiespältig zurückgelassen hat. Denn mir fehlten hier ein paar grundlegende Dinge, die ich in anderen Büchern "gelernt" habe. Der Klinikalltag an sich war recht glaubwürdig und Sofias Leidensgenossinen wurden meist alle etwas erläutert. Auch wenn ich mit den vielen Namen manchmal wirklich Probleme hatte. Was mich gestört hat, war Sofia selbst. Achtung Spoiler: Sie geht in diese Klinik, und man hat das Gefühl, sie will sofort geheilt werden. Klar, sie hat manchmal die Gedanken, dass sie dieses und jenes nicht essen kann. Aber es gibt kein Geschummel auf der Waage, keine Lügen übers Gewicht, kein verstecktes Essen. Es gibt auch kaum innerliche Widersprüche. Oder diese Stimme im Kopf, die dir sagt, dass du das nicht essen sollst. War alles nicht da. Und das hat es für mich einfach unglaublich unglaubwürdig gemacht. Zudem erfährt man überhaupt nicht den Grund, warum sie magersüchtig geworden ist. Ja, es gibt immer mal wieder ein paar kleine Seitenhiebe, aber nichts konkretes. So weiß man zum Beispiel, dass sie vorher dick war. Aber Dick sein und abnehmen führt nicht automatisch in die Magersucht. Sie hat auch einfach keine Probleme mehr Eisbecher oder Pizza zu essen. Da gibt es keinen inneren Konflikt, da wird einfach gesagt, iss das, dann tut sie das auch. Spoiler Ende. Das war einfach wirklich unglaubwürdig und ich denke, dass die Autorin sich hier einiges schön geredet hat. Ansonsten war das Buch von der Geschichte her ja nichts neues. Allerdings erlebt man Sofia wirklich nur in der Klinik und niemals Zuhause. Dadurch bleibt der Fokus wirklich auf dem Klinikaufenthalt. Was mir zwar ganz gut gefallen hat, aber hat vor allem durch Sofias "Gehabe" wirklich an Glaubwürdigkeit verloren. Was ich auch etwas verwirrend fand, waren die Erläuterungen der anderen Patienten. Denn diese wurden relativ oft vorgestellt und es wurde etwas näher auf sie eingegangen. Näher fast als auf Sofia selbst. Die Namen der Mitpatientinnen haben mich oft durcheinander gebracht, da es einfach auch recht viele waren. Trotzdem war das Buch nicht unbedingt schlecht. Mir hat es einfach nicht so gut gefallen, da ich viel mehr von Sofias Geschichte erfahren wollte und es doch sehr unauthentisch war. Charakter: Sofia: Ein 14-jähriges Mädchen, das bereits in dem Alter in eine Klinik für Essstörungen eingeliefert wird. Von Sofias Geschichte bekommt man leider relativ wenig mit. Man weiß nicht, wieso sie magersüchtig geworden ist. Über ihre Familienverhältnisse ist nicht viel bekannt. Nicht wie die Mutter oder der Vater auf ihre Magersucht reagierten, höchstens der Zwillingsbruder bekommt da mal ein paar Sätze zugedacht. Sofia wirkte eigentlich ganz nett, sie war recht unsicher und hatte zu Beginn Probleme sich in die Gruppe zu integrieren. Aber eigentlich war sie recht sympathisch. Obwohl es halt wirklich viel gab wo ich mich gefragt habe, ob sie das wirklich so meint, ob es praktisch ihr Ernst ist oder ob sie nicht etwas "vergessen" hat. Sie war nicht unbedingt eine schlechte Protagonistin, aber sie ist sehr oberflächlich geblieben. Ich hätte gerne mehr über sie erfahren. Fazit: Eine eher mäßige Geschichte, die doch sehr unglaubwürdig war. Es war interessant und auch unterhaltsam, jedoch hätte ich gerne viel mehr über Sofia selbst erfahren, ihren Krankheitsverlauf etc. Das war mir alles viel zu oberflächlich. Trotzdem ist das Buch nicht unbedingt schlecht, denn die Geschichte wurde doch schön erzählt. Dieses Buch erhält von mir 3/5 Schmetterlinge.

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