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Rezension zu
Jack Engles Leben und Abenteuer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine Geschichte aus dem 19. Jahrhundert

Von: vielleser18
22.07.2017

Walt Whitman (1819-1892), der als Begründer der modernen amerikanischer Dichtung und als einflussreichster amerikanischer Lyriker gilt (Quelle: wikipedia), hat unter anderem auch diese Geschichte des Jack Engles verfasst. Erstmals veröffentlicht in mehreren Folgen 1852 in einer New Yorker Zeitung - damals nicht unter Angabe eines Autors. Erst 2016 entdeckte der junge Literaturwissenschaftler Zachary Turpin durch detektivische Recherchearbeit, dass Walt Whitman der Urherber dieser Geschichte ist. In deutscher Übersetzung erschien das Werk in Buchform im Manesse Verlag fast zeitgleich mit dem amerikanischen Reprint. Jack Engles Leben und Abenteuer erzählt die fiktive autobiografische Geschichte eines New Yorker Waisenjungen, der durch Glück und Zufall auf wohlmeinende Adoptiveltern stieß, sich in einem unbeliebten Beruf als angehender Anwalt betätig und einem Geheimnis, dem er zufällig auf die Spur kommt. Das Buch ist mit etwas mehr als 180 Seiten schnell zu lesen, die Sprache, auch wenn sie weiterhin in der Manier des 19. Jahrhunderts geschrieben ist, verständlich. Anmerkungen zu ungewohnten Textstellen ergänzen das Verständnis. Die Sicht aus der des erlebenden Erzählers, der im Nachhinein sein Leben (zumindest die Anfänge) Revue passieren lässt, ist gut gewählt. Neben emphatischen Momenten, humorigen Szenen, aber auch vielen, die das Los und das Leben der damaligen unteren Schichten beschreiben, sowie vielen gut formulierten Beschreibungen von New Yorker Schauplätzen der damaligen Zeit ergänzen die eigentliche Geschichte in der Geschichte, die zur Aufdeckunge eines Geheimnisses führt. Da die Geschichte 1852 in einem Fortsetzungsroman in einer Zeitung erschien und der Roman wahrscheinlich erst während der Veröffentlichungsphase entstand, gibt es ab und zu mal stilistische Hilfsmittel, deren sich der Autor bediente, wenn er z.B. eine Person noch nicht gleich zu Anfang eingeführt hat und sie erst im späteren Stadium erscheint. Aber ich empfand gerade dies auch als gut gelöste und auflockernde Erzählweise der Geschichte. Anmerkungen, ein ausführliches Nachwort von Wieland Freund und eine editorische Notiz ergänzen die kleine hochwertige Ausgabe des Buches aus dem Manesse Verlag. Gefallen hat mir auch das passende Cover des Buches. Der Roman lebt nicht von Spannung oder von höchster literarischer Qualität, sondern eher von diesem gekonnten Erzählstil, der diese Zeit in New York und das Leben eines fiktiven Protagonisten gekonnt darstellen kann. Fazit: Gut zu lesende Geschichte, die das New York der 1850er Jahr wieder aufleben lässt. Eine fiktive autobiografische Geschichte eines Waisenjungen, dem das Glück und der Zufall zu manch überraschenden Erkenntnissen verhilft.

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