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Rezension zu
Das Porzellanmädchen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Lest es alle!

Von: Marlon - Die Buchblogger
27.07.2017

Ich kann es sofort sagen: Dieses Buch ist der Hammer! Zuerst zur Story: Die Story klingt so einfach, schon so oft da gewsen, doch es ist komplett anders. Die Geschichte ist ein wahrer Höllenritt durch die Abgründe der menschlichen Psyche. Immer wieder passiert etwas neues schockierendes, durchgehend ist die Spannung so hoch, dass man wirklich nicht mehr aufhören will (und kann) zu lesen – und ich sage das nicht nur so, ich habe es selbst innerhalb einer Nacht durchgelesen. So schnell bin ich selten durch so viele Seiten gefolgen, noch rasanter kann man gar nicht mehr schreiben. Müsste ich ein Emojij zu dem Buch bestimmen, wäre es auf jeden Fall der mit den leeren Augen, dem offenen Mund, der die Arme ins Gesicht schlägt. Es ist wirklich so unglaublich spannend und ich glaube wenn ich das hier in Echt jemanden erzählen und nicht aufschreiben müsste, würde sich meine Stimme andauernd überschlagen und ich würde zwischen den Themen hin und her springen. Es war einfach alles so perfekt. Der Spannungsbogen ist sofort mit den ersten Seiten in die Höhe geschnellt und selbst beim letzten Wort auf der letzten Seite nicht wieder runtergekommen. So müssen die besten Thriler sein! Mit der Geschichte macht man Ängste genauso durch, wie Phobien und Wahnsinn. Egal wovor man sich gruselt: Wahnvorstellungen, Stalkern, Psychos oder Puppen – jeder kommt hier auf seine Kosten und selbst für mich, der sich als „in der Thrillerwelt erfahren“ beschreiben würde, waren es ganz neue Erfahrungen, sich so vor einem Charakter zu gruseln. Es ist unglaublich, wie Max Bentow Psychopathen beschreibt: Ihre Handlungen, ihr Auftreten, wie sie reden. Wie man mit so wenigen Worten einen Menschen (und auch den Leser) so aus dem Konzept bringen kann und ihm so eine Angst einjagen kann ist wirkliches Können und das kann noch lange nicht jeder Autor. Seine Psychopathen sind wirklich der blanke Horror – das habe ich selten so gut erlebt. Das ist der Stoff für gute Thriller! Und ‚Horror‚ ist das richtige Stichwort. Wie der Titel schon andeutet, geht es hier auch um Puppen – Verrückte Puppen, gruselige Puppen. Von Filmen wie „The Boy“ oder „Annabelle“ wusste ich ja, dass Puppen gruselig sein können, aber in Buchform hatte ich das so noch nicht so erlebt. Und das Buch ist wirklich nichts für schwache Nerve – Die Geschichte wird teilweise sehr brutal, verstörend und explizit beschrieben, andere Szenen dagegen kann man guten Gewissens in die Schiene Erotik einsortieren (etwas, was Bentow auch in dem Buch selbst zugibt). Alles in allem ist es wirklich ein Horror-Buch und zum ersten Mal habe ich das Gefühl, dass eine Altersbeschränkung bei Büchern sinnvoll wäre. „Das Porzellanmädchen“ wäre, meiner Meinung nach, auch ein Vorzeigebuch für den Heyne Hardcore-Verlag, ich verstehe aber natürlich auch die Entscheidung es im Goldmann– Verlag herauszubringen, wo auch alle anderen Bücher von Max Bentow erschienen sind. Ich weiß nicht, wie brutal und genau seine Nils-Trojan-Reihe ausfällt und kann deshalb auch nicht sagen, ob er diesmal mehr Horror-Elemente in seinen Büchern hat und blutiger schreibt, aber werde mir auf jeden Fall den ersten Teil der Reihe bestellen! Neben Luna gibt es noch den zweiten Protagonisten Leon. Zuerst habe ich mich gefragt, wieso er überhaupt in der Geschichte vorkommt, empfand ihn als störend und sinnlos, aber im Verlauf der Geschichte nimmt er dann doch noch wichtige Rollen ein. Er macht einige Facetten des Horrors auch erst greifbar, was ohne einen Außenstehenden wie ihm gar nicht möglich gewesen wäre (Themen wie Schlafwandel zum Beispiel). Trotzdem hat mich einiges an Leon gestört. Er ist manchmal sehr erwachsen in seinen Handlungen und wie er redet und im nächsten Satz komplett kindisch und einfältig. Ich hatte lange Zeit Probleme, sein Alter einzuschätzen und als dann irgendwann die Worte „Fünfzehnter Geburtstag“ fielen, war ich wirklich verwundert. Ich hatte ihn auf zwölf oder dreizehn geschätzt und finde, dass er für einen Fünfzehnjährigen doch sehr hilfsbedürftig und unselbständig wirkt. Verstörend fand ich auch diese Verliebtheit von Leon gegenüber Luna, die man so zwischen den Zeilen liest. Sie ist doppelt so alt wie er und er kennt sie nur, da sie die Freundin seiner Mutter ist und doch scheint er sie anzuhimmeln und das Bedürfnis zu haben, sie andauernd zu beschützen und zu umarmen und Dinge in diese Richtung. Ob das hätte sein müssen? An sich waren Luna und Leon aber sympathische Charaktere, die den Leser gut durch die Geschichte geleitet haben und sinnvoll und glaubhaft gehandelt haben. Sie hatten beide ihre Probleme und Eigenheiten, die aber einfach dazugehören und sie als Protagonisten dynamisch und „echt“ wirken lassen. Es geht in der Geschichte auch um ein Buch, dass die Protagonistein schreibt und ganz ehrlich: Als ich davon das erste Mal in dem Buch gelesen habe, habe ich etwas mit den Augen gerollt. Das Motiv kennt man doch jetzt so langsam und irgendwie hat jeder Autor schon einmal über einen Autoren geschrieben, der mit seinem Buch etwas bewirken will. Ab dem Moment, ab dem dieses Manuskript dann aber wirklich im Buch auftaucht und man es als Leser natürlich auch lesen kann, hat es mir so gut gefallen und hat sich perfekt in die Geschichte eingefügt, dass ich mich schon gewundert habe, wie man ein so „aufgebrauchtes“ Prinzip doch noch so super neu gestalten kann. Es war fast wie „Die Falle“ von Melanie Raabe in brutal. Dieser Thriller! Wer „Porzellanmädchen“ nicht liest, verpasst etwas! Ein rasantes Buch, dass keine ruhige Minute lässt, mit einer Spur Übernatürlichem. Jedoch nichts für schwache Nerven. Das Buch ist wirklich ein Highlight und ein Vorzeigeexemplar der deutschen Thriller-Welt! Glückwunsch an den Autor für so ein großartiges Buch! Lest es alle! – 5/5 Sterne

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