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Rezension zu
Eis wie Feuer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannend mit sympathischen Charakteren, aber wenig Gefühl

Von: bookowlsdream
07.08.2017

Inhalt: Meira hat ihr Königreich Winter mithilfe von Cordell und seinem Herrscher Noam befreit. Doch die Winterianer sind noch nicht endgültig frei, denn Noam beeinflusst das Königreich weiterhin. Er ist in Winter auf der Suche nach dem Magieschlund, der schon von vielen Generationen gesucht wurde. Als der Magieschlund gefunden wird, macht sich Meira mit Theron auf eine Reise durch verschiedene Königreiche von Primoria, um herauszufinden, wie sich der Magieschlund öffnen lässt. Meira will den Magieschlund jedoch überhaupt nicht öffnen, da sie weiß, dass es dadurch erneut zum Verderben kommen könnte, wie schon einmal, als jeder Bürger über Magie verfügte. Doch Noam möchte den Schlund um jeden Preis öffnen, um seine Macht zu vergrößern und auch Theron will ihn öffnen, da er verzweifelt auf Frieden hofft, wenn durch den Magieschlund jeder Magie haben kann. Meira muss versuchen, den Magieschlund geschlossen zu halten und dabei ihr Königreich endgültig zu befreien. Außerdem ist sie sich nicht sicher, ob Angra wirklich tot ist… Charaktere: Meira ist die Königin von Winter. Sie ist in Theron verliebt, aber auch Mather ist ihr sehr wichtig. Meira möchte den Magieschlund nicht öffnen, da sie weiß, dass dies zu einem erneuten Verderben führen wird. Es fällt Meira schwer, Königin zu sein, weil sie das Gefühl hat, dadurch nicht mehr sie selbst sein zu können. Meira handelt oftmals unüberlegt und impulsiv, wobei sie sehr mutig ist, aber als Königin muss sie sich dazu überwinden, etwas durchdachter zu handeln, da sie die Verantwortung für ein ganzes Königreich trägt. Theron ist der Sohn von Noam, dem Herrscher von Cordell und somit der Prinz von Cordell. Er möchte unbedingt mit Meira zusammen sein, obwohl sie aus zwei verschiedenen Königreichen stammen. Vor der Befreiung der Winterianer aus den Arbeitslagern in Frühling war Theron selbst Gefangener von Angra, jedoch spricht Theron so gut wie nie über diese Zeit, obwohl sie offensichtlich Narben hinterlassen hat. Theron hat sich durch seine Zeit bei Angra sehr verändert und es ist sein Ziel, Frieden in ganz Primoria zu erreichen, damit sich das, was geschehen ist, niemals wiederholen wird. Mather dachte sein Leben lang, er wäre der König von Winter, doch jetzt ist er nur ein eher bedeutungsloser Lord. Es ärgert ihn, dass alle anderen ihre Vergangenheit verdrängen und er fühlt sich schuldig, weil er Meira nicht aus den Fängen von Angra gerettet hat. Ich fand Mather eigentlich ziemlich sympathisch und konnte seine Gefühle nachvollziehen. Meine Meinung: An dieses Buch hatte ich keine besonderen Erwartungen, weil ich den ersten Band schon vor mehr als einem Jahr gelesen habe und mich somit kaum daran erinnern konnte. Um ehrlich zu sein wusste ich auch gar nicht, um was es in diesem zweiten Band gehen sollte, weil Angra ja am Ende des ersten Bandes besiegt wurde. Es wird jedoch bald klar, dass die Gefahr keineswegs vorüber ist und dass Angra, oder zumindest die bösen Herrscher, noch lange nicht besiegt sind. Obwohl es in diesem Buch von Anfang an genügend Konflikte gibt, die es zu bewältigen gilt, passiert anfangs wenig. Mir kam es so vor, als ob der erste Teil des Buches eine richtige Einleitung wäre, obwohl die bei Trilogien normalerweise nach dem ersten Teil abgeschlossen ist. Das Einzige, worüber Meira auf den ersten 150 Seiten nachdenkt, ist, dass sie nicht weiß, wie sie noch sie selbst sein kann. Außerdem will sie Angra aus ihrem Königreich vertreiben, allerdings hat sie keine konkrete Idee, wie sie das schaffen will. Besonders nachdem der Magieschlund entdeckt wird, gäbe es theoretisch genügend Themen, über die sich Meira und Theron einmal so richtig streiten könnten, aber irgendwie sprechen sie dem anderen gegenüber nie wirklich aus, was sie denken und Theron scheint sowieso zu naiv und idealistisch zu sein, um zu bemerken, dass Meira nicht viel von seinen Ansichten hält. So kommt es zu keinen Ereignissen, die für die Hauptpersonen emotional aufwühlend sind oder ähnliches, was ich ziemlich schade finde. Davon abgesehen wurde anfangs für meine Verhältnisse viel zu viel über Politik geredet und nachgedacht… Ich möchte hier gerne klar stellen, dass ich das nicht wirklich unnötig fand, weil man sonst den weiteren Verlauf der Handlung nicht versteht und es ist natürlich auch wichtig, zu sehen, wie sich die einzelnen Charaktere durch den Krieg und Angra verändert haben. Das fand ich auch ziemlich interessant. Dennoch hätte im ersten Teil definitiv mehr passieren können, da es einfach langweilig wird, wenn größtenteils Zustände geschildert werden. Die Geschichte wird, wie im ersten Band, hauptsächlich aus Meiras Perspektive erzählt, allerdings gibt es auch immer wieder Kapitel aus Mathers Sicht. Anfangs hat mich das gestört, weil ich, um ehrlich zu sein, nicht einmal mehr wusste, wer Mather ist und warum seine Freundschaft mit Meira zerbrochen ist :-). Irgendwann war mir das aber wieder klar. Ich finde es sinnvoll, dass zusätzlich zu Meiras Perspektive auch aus Mathers erzählt wird. Denn Meira reist zusammen mit Theron durch das Königreich und Mather bleibt in Winter. So bleibt man immer auf dem Laufenden über die Zustände in Winter. Der Schreibstil an sich ist leicht und flüssig zu lesen. Ab der Reise von Meira und Theron konnte mich das Buch auch stärker fesseln. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ein neuer Charakter dazu kommt, und zwar Cheridwen, die Schwester des Königs von Sommer. Sie ist zwar ein bisschen misstrauisch und direkt, aber sie stellt sich, wenn auch nicht öffentlich, gegen das Regime ihres Bruders und sie kämpft für ihre Werte. Ich fand sie von Anfang an sympathisch, weil sie sich nichts auf ihre königliche Abstammung einbildet und weil man sie relativ schlecht einschätzen kann, was sie sehr aufregend macht. Die einzelnen Königreiche fand ich interessant, aber sie sind eher einseitig dargestellt – ein bisschen so, wie die einzelnen Fraktionen bei „die Bestimmung“ von Veronica Roth. Allerdings ist die Kultur der anderen Königreiche auch nicht so wichtig. In der zweiten Hälfte hat es mich nach wie vor genervt, dass Theron sowie Meira ziemlich naiv sind. Sie haben ganz eindeutig nicht die selben Ziele, aber konfrontieren sich nicht damit. Außerdem finde ich es naiv von Meira, dass sie in Theron immer noch einen Freund sieht, obwohl er offensichtlich alles dafür tun würde, um sein Ziel zu erreichen…. Die Beziehung zwischen Meira und Theron steht in diesem Buch nicht im Vordergrund und auch sonst ist es nicht sehr emotional, was ich schade fand. Dafür denkt Meira aber sehr viel nach und findet sich selbst, genau wie Mather. Gegen Ende wird es immer spannender, bis es schließlich eine mehr als unvorhergesehene Wendung gibt. Teile davon konnte man schon erahnen, aber plötzlich geht alles ganz schnell. Man wird mit neuen Informationen überflutet, es wird sehr spannend und fesselnd. Allerdings gibt es in dieser Geschichte eine wichtige Kraft, die für mich etwas unzulänglich erklärt war, sodass ich die erschreckendste Wendung nicht ganz nachvollziehen konnte. Auch andere Dinge fand ich nicht ganz logisch, aber in einer magischen Welt muss man so etwas vielleicht in Kauf nehmen, keine Ahnung… 😉 Außerdem fand ich das Ende sehr bedrückend. Es ist ein bisschen so wie in einer Tragödie, fehlt nur noch, dass die Hauptpersonen sterben… Naja, nicht ganz, aber diese ganzen Machtspielchen, Intrigen und vor allem die Machtgier mancher Personen, wegen der sie schlimme Dinge tun (hier kann ich echt nichts Genaueres sagen) ist schon erschreckend und traurig. Auf jeden Fall empfehle ich euch, den nächsten Band schon parat zu haben, wenn ihr dieses Buch lest. Ich persönlich habe um ehrlich zu sein fast schon Angst vor dem nächsten Band, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie man Primoria noch retten kann. Trotzdem hätte ich ihn am liebsten gleich gelesen, weil man nicht gerne mit so widersprüchlichen Gefühlen zurückbleibt wie nach diesem Buch. Übrigens gibt es einige Parallelen zu Throne of Glass und besonders ACOMAF, aber das ist nicht weiter störend und, es tut mir leid, wenn ich das jetzt schreibe, aber ACOMAF und co. sind natürlich von der Ice Like Fire – Reihe nicht zu toppen. Fazit: Eine düstere Fortsetzung mit einem eher langweiligen Anfang, einem spannenden und ereignisreichen Mittelteil und einem erschreckenden Ende, das zum Nachdenken anregt. Mich hat dieses Buch vor allem durch die inneren Konflikte der Hauptperson, durch vielschichtige Nebencharaktere und eine (zumindest teilweise) spannende Handlung überzeugt. Auf Gefühle und Beziehungen der Charaktere wird allerdings wenig eingegangen und manche Gedankengänge oder Entwicklungen konnte ich nicht komplett nachvollziehen. Ich gebe diesem Buch 4 von 5 Eulen in der Hoffnung auf einen emotionaleren und weniger langatmigen dritten Band (der übrigens im Oktober erscheint).

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