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Rezension zu
Kämpfen

Ein würdiger Abschluss,Ein würdiges Ende

Von: Gute Seiten, Schlechte Seiten,Gute Seiten Schlechte Seiten
12.08.2017

"Kämpfen" von Karl Ove Knausgård ist der letzte Band des einzigartigen, autobiografischen Projektes und unbedingt lesenswert. Inhaltlich hat sich der Autor für seinen Schlussakkord viel Selbstreflexion aufgehoben und Fragen, die schon in den vorausgehenden Bänden aufgeworfen wurden, werden beantwortet. So geht es z.B. um die juristische Auseinandersetzung mit seinem Onkel, der die Veröffentlichung verhindern wollte. Der Autor bietet auch einen Erklärungsansatz, warum sein Werk im norwegischen Original „Min Kamp“ heißt. Vielleicht ist es eine Besonderheit für aufgeklärte deutsche Leser, aber ich fand es problematisch, über Seiten hinweg Original Texte aus Hitlers antisemitischen Pamphlet „Mein Kampf“ in diesem Buch lesen zu müssen. Sich durch diese Gedankenwelt zu quälen, ist anstrengend und unnötig, zumal es keinerlei Erkenntnisgewinn bringt. Die Stärke Knausgårds und der literarische Wert seines Werkes liegen im Autobiografischen, in der Poesie des Unpoetischen. Er sollte es lassen, als Historiker bzw. Analytiker der Geschichte oder Kunstexperte aufzutreten, das können andere besser. Was hingegen keiner besser kann als er, ist das Schreiben über Alltägliches, Unspektakuläres – Hemköp statt Holocaust! Warum dieses Buch dennoch großartig ist, liegt an der Geschichte, die er im letzten Viertel des Buches erzählt und die alles Langatmige der vorherigen Seiten vergessen lässt. Diese Passage von maximaler Intensität schafft Knausgård mit einer Leichtigkeit, die beeindruckt, obwohl sie so traurig ist und allein dafür gehört er in die heiligen Hallen der Literatur. Dieses Buch ist, zusammen mit den fünf Vorgängern, unbedingt lesenswert.,"Kämpfen" von Karl Ove Knausgård ist der letzte Band des einzigartigen, autobiografischen Projektes und unbedingt lesenswert. Inhaltlich hat sich der Autor für seinen Schlussakkord viel Selbstreflexion aufgehoben und Fragen, die schon in den vorausgehenden Bänden aufgeworfen wurden, werden beantwortet. So geht es z.B. um die juristische Auseinandersetzung mit seinem Onkel, der die Veröffentlichung verhindern wollte. Der Autor bietet auch einen Erklärungsansatz, warum sein Werk im norwegischen Original „Min Kamp“ heißt. Vielleicht ist es eine Besonderheit für aufgeklärte deutsche Leser, aber ich fand es problematisch, über Seiten hinweg Original Texte aus Hitlers antisemitischen Pamphlet „Mein Kampf“ in diesem Buch lesen zu müssen. Sich durch diese Gedankenwelt zu quälen, ist anstrengend und unnötig, zumal es keinerlei Erkenntnisgewinn bringt. Die Stärke Knausgårds und der literarische Wert seines Werkes liegen im Autobiografischen, in der Poesie des Unpoetischen. Er sollte es lassen, als Historiker bzw. Analytiker der Geschichte oder Kunstexperte aufzutreten, das können andere besser. Was hingegen keiner besser kann als er, ist das Schreiben über Alltägliches, Unspektakuläres – Hemköp statt Holocaust! Warum dieses Buch dennoch großartig ist, liegt an der Geschichte, die er im letzten Viertel des Buches erzählt und die alles Langatmige der vorherigen Seiten vergessen lässt. Diese Passage von maximaler Intensität schafft Knausgård mit einer Leichtigkeit, die beeindruckt, obwohl sie so traurig ist und allein dafür gehört er in die heiligen Hallen der Literatur. Dieses Buch ist, zusammen mit den fünf Vorgängern, unbedingt lesenswert.

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