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Rezension zu
Wildfutter

Fußballfieber

Von: wal.li
13.08.2017

Auf der Pirsch befindet sich der frühpensionierte ehemalige Kommissar Vitus Pangratz, er schleicht sich im Dunkeln durch den Wildpark, um das beste Foto einer Wildsau zu schießen. Unversehens stößt er mit dem Fuß gegen etwas, das sich bei näherem Betrachten als menschliche Hand erweist. Da hat ja gerade der Richtige diesen unheimlichen Fund gemacht. Hier kann nur ein Verbrechen begangen worden sein, in dem Vitus selbst ermitteln muss, denn von seinem Nachfolger hält er nicht viel. Außerdem kann er so seiner Tochter Johanna Coleman, die bei einer örtlichen Online-Zeitung arbeitet, zu einer tollen Exklusiv-Story verhelfen. Die beiden erweisen sich als bayrisch herziges Dreamteam. Bald steht fest, dass es sich bei dem Leichenteil um die Hand des seit Wochen verschwundenen Kinder- und Jugendtrainers Marius Wild handelt. Uns so tauchen Jo und ihr Vater ab in eine Welt des Kinderfußballs, in dem übermotivierte Eltern schon aus den Kleinen halbe Fußballprofis machen wollen. Da sieht man sich in Rosenheim als Kaderschmiede für die Münchner Bayern. Aber wer kann dem allseits beliebten Trainer ans Leder gewollt haben? Oder war er etwa zu beliebt? Wie ist es, wenn die Kinder das erfüllen sollen, was die Eltern gerne geschafft hätten. Träume von Eltern und Kindern sind nicht immer die gleichen. Kenntnisreich schildert die Autorin wie es zugeht unter den bajuwarischen Fußballbegeisterten. Mütter und Väter, Trainer und die kleinen Fußballer, die manchmal mehr Vernunft und Teamgeist haben als alle anderen. Auch wenn es hier und da mal eine kleine Intrige geben mag, wenn einer seinen kleinen Fußballgott puschen will, auch wenn der inzwischen verstorbene Trainer es mit der Treue nicht ganz so genau genommen haben könnte, Eifersüchteleien hier und da. Aber ist das nicht noch alles relativ normal? Wer soll ein wirkliches Motiv gehabt haben. Hinzu kommen Vitus und Jo, liebenswert, impulsiv, manchmal etwas grantelig, manchmal mehr mit dem Privaten beschäftigt als mit der Arbeit. Etliche aber nicht zu viele Zutaten sind hier zusammengemixt zu einem Rosenheim-Krimi, der sich hier und da eine witzige kleine Anspielung auf die Rosenheim-Cops erlaubt und der seine Leser in eine Teilwelt des Fußballs entführt, die wohl nur denjenigen genauer bekannt ist, die selbst fußballbegeistert sind. Unterhaltsam ist dieser Kriminalroman sicher für alle Leser, für die, die sich auskennen, wegen des Wiedererkennens und für die anderen, weil sie ihren Horizont auf amüsante Weise erweitern können. Gut vorstellbar, dass Vitus und Jo auch in Zukunft das Ermitteln nicht sein lassen können.

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