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Rezension zu
Junktown

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine erschreckende Zukunftsvision voller abartiger Ideen

Von: Christian
13.08.2017

Abstinenz ist Hochverrat! Wie sieht eine Welt aus, in der der Drogenkonsum Pflicht ist? In der Maschinen für die Menschen arbeiten und für Nachwuchs Sorgen? Matthias Oden zeichnet mit "Junktown" wirklich ein deprimierendes Zukunftsszenario... Inhalt: Solomon Cain ist Ermittler in Junktown - eine dystopische Stadt, in der die Menschen per Gesetz unter Drogeneinfluss sein müssen und sich eher nach den seltenen abstinenten Tagen sehnen. Er wird zu einem grausamen Verbrechen gerufen: Eine so genannte "Brutmutter" mit rund 800 Föten wurde geradezu hingerichtet. Wer tut dem unschuldigen Roboter so etwas an? Gleichzeitig verschwindet ein Wissenschaftler eines angesehenen Pharmakonzerns, dass für die ermordete Brutmutter verantwortlich ist. Cain muss schnell feststellen, dass hinter dem zunächst recht simplen Mordfall ein weitaus größerer Fall steckt, den es zu lösen gilt... Meine Meinung: Eine große Einführung in die Welt von Junktown bietet der Autor nicht. Es ist eine Welt, in der Menschen neben Robotern und "Weichen" (= eine Mischung aus beidem) leben und die Geschicke der Welt eher in der Welt der Roboter liegt. Dem Leser erschließt sich nur häppchenweise eine Bild, wie das Leben in dieser Stadt ist und wie es so weit kommen konnte - ich hätte mir tatsächlich weitere Informationen hierzu gewünscht, da viele Fragen auch nach dem Ende der Lektüre unbeantwortet blieben. Doch Junktown ist in erster Linie ein klassischer Krimi, der nur in diesem außergewöhnlichen Setting spielt. Und hier schwächelt das Buch leider, denn der eigentliche Kriminalfall ist eher zäh und letztendlich zu vorhersehbar und banal. Das ist wirklich schade, denn der Autor strotzt nur so vor erschreckenden/kranken Einfällen und weiß zu provozieren. Neben der düsteren Welt hätte ich mir deshalb auch mehr Einfallsreichtum beim Kriminalfall gewünscht. Es ist definitiv kein Buch für zarte Gemüter, denn das Buch ist durchweg düster, kühl und sehr explizit in seinen Beschreibungen. Fazit: Eine erschreckende Zukunftsvision voller abartiger Ideen. Eigentlich genau mein Genre, aber der Kriminalfall ist mir dann leider doch zu banal und enttäuschend. Ich vergebe dennoch solide 3 Sterne und bin gespannt, was dem Autor in Zukunft sonst noch einfallen wird.

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