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Rezension zu
Smoke

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Genial !

Von: Lena Kaspers
28.08.2017

Inhalt England, Ende des 19. Jahrhunderts. Eine Welt, in der ein besonderes Phänomen um sich greift: Jede Bosheit, Unaufrichtigkeit oder Lüge manifestiert sich als Rauch, der unkontrollierbar dem Körper entweicht. Nur Thomas und Charlie, Schüler eines Elite-Internats, wagen es, die Gesetzes des Rauchs zu hinterfragen. Sie stoßen auf ein düsteres Komplott aus Willkür, Macht und Unterdrückung, und müssen schon bald um ihr Leben fürchten... Eindruck Smoke - eine fantastische Dystopie vor historischem Hintergrund, mit einem Thema, dass auch in der Gegenwart noch aktuell oder vielleicht sogar aktueller denn je ist. Darf die Wissenschaft zum Wohle aller auf dem Rücken von wenigen, gesellschaftlich und finanziell schlechter gestellten Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben ausgetragen werden. Dürfen jene, die nicht der Norm entsprechen - ob sie besser oder schlechter sind, sei dahingestellt - zu Forschungsobjekten der eitlen, arroganten, elitären Gesellschaft degradiert und missbraucht, sogar getötet werden? Die Frage nach Gut und Böse, nach Tugend und Sünde ist existenziell. Und die bei weitem interessantere Frage ist, WER darf sich anmaßen, darüber zu entscheiden. Dieses Buch hat mich gefordert und es ist definitiv nichts für zwischendurch oder mal eben zum abschalten - im Gegenteil. "Smoke" ist so detailverliebt, ausgeschmückt und behebig geschrieben, dass man sehr aufpassen muss, um alles genau aufnehmen zu können und den philosophischen Ansatz dahinter zu verstehen. Was ich durchaus nicht negativ meine, denn dieser Roman regt zum nachdenken an, darüber, wer die Tugenden und die Moral eines Menschen definiert und wer sich darüber erheben darf zu urteilen. Es rüttelt auf, sich bewußt zu machen, dass Macht oder besser Einfluß nur derjenige wirklich hat, der durch seinen Charakter und seine Taten überzeugen kann, nicht derjenige, der durch Geld, Zwang, Unterdrückung sein Ziel zu erreichen versucht. Die Charaktere sind interessant und greifbar gezeichnet. Vielen verschiedene Facetten sind vertreten und jeder der Protagonisten macht im Laufe der Geschichtet eine Wandlung durch bzw. zeigt sein wahres Gesicht und das ist - wie so oft im wahren Leben - ein ganz anderes, als das Bild, das er für andere zeigt. So entwickeln sie sich vom anfänglichen Unsympathen zum Sympathieträger oder von der unterkühlte Überspannten zum Objekt der Begierde von gleich zwei Jungen. Diese Veränderung der Charaktere war intensiv, fordernd und spannend - ebenso die Beschreibungen der Schauplätze und somit das gesamte Buch. Fazit Nicht für jedermann geeignet, aber für alle, die sich mit den existenziellen Fragen des Seins und des Scheins auseinandersetzen wollen. Teils umständliche Sprache, schwierige Chraktere, bildgewaltige, wirkungsvolle und bis ins kleinste Detail beschriebene Szenarien zu schätzen weiß und sich mit einem Buch auseinandersetzen wollen. Mich hat es richtig abgeholt und es wird nicht beim einmaligen gelesen sein bleiben und ich hoffe, dass von Dan Vyleta noch mehr solcher genialen Bücher kommen !

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