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Rezension zu
Wild Cards - Das Spiel der Spiele

Es wird Zeit für neue Superhelden

Von: Komm mit ins Bücherwunderland
04.09.2017

Als ich den Klappentext zum ersten Mal gelesen hatte musste ich direkt an die X-Man von Marvel denken. Und da diese Reihe zu meinen absoluten Lieblingsfilmen gehört war ich von der Storyidee schnell sehr angetan. Da war die Covergestaltung für mich zweitrangig, wobei auch hier das Cover super interessant aussieht. Als ich den Herausgeber Namen gelesen habe wusste ich direkt, dass es sich dabei um keinen geringeren als den Autor der Game of Thrones Reihe handelt. Martin, der für seine verwobenen Handlungsstränge bekannt ist, ist in diesem Fall aber nur der Herausgeber, denn er hat mit diesem Buch ein, wie ich finde, echt richtig cooles Projekt gestartet. Denn dieses Buch wurde von sehr sehr vielen Autoren gemeinsam geschrieben, wobei jeder Autor ein Kapitel verfasst hat. Und das habe ich, zumindest als ich angefangen habe zu lesen, zunächst auch deutlich gemerkt. Denn man wird sehr schnell mit sehr vielen verschiedenen Superhelden konfrontiert, die nicht nur alle verschiedene Kräfte, sondern auch noch verschiedene Namen hatten, die ich mir merken musste. Das gelang mir dann aber glücklicherweise nach den ersten hundert Seiten ganz gut, denn die Geschichte wird immer abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt. An dieser Stelle merkte ich auch deutlich, dass verschiedene Autoren am Werk waren. Denn jeder Autor war für einen Protagonisten verantwortlich. Und so haben die vielen verschiedenen Schreibstile die Charaktere durchaus mitgeprägt. Mir hat das echt gefallen, auch wenn ich mich erst einmal drauf einlassen musste. Denn es war zunächst wirklich eine Umstellung zu den Büchern, die ich sonst so lese. Die Geschichte beginnt mit dem Casting zum Wettbewerb „American Hero“, bei dem 28 Asse, also Menschen mit großen Superkräften ausgesucht werden. Sie werden anschließend im Wettbewerb in Teams aufgeteilt und in verschiedene Aufgaben geschickt um herauszufinden, wer der größte Held unter ihnen ist. Natürlich gibt es während der Show unter den Kandidaten die üblichen Freundschaften, Anfeindungen, Neid, Ehrgeiz und die ein oder andere Annäherung, aber das hielt sich alles in gut verträglichen Grenzen. Mein Lieblingscharakter ist dabei Jonathan Hive gewesen, ein Blogger, der sich in einen Schwarm Wespen verwandeln kann. Er hatte zwei Seiten an sich, die ich beide gerne mochte. Einerseits war er echt locker und witzig drauf und hat den Wettbewerb als großen Spaß angesehen. Im Laufe des Castings und des weiteren Weltgeschehens lernt man ihn aber auch von einer sehr nachdenklichen Seite kennen. Denn in der Welt passiert während des Wettbewerbes so einiges und die Helden beginnen sich ernsthaft zu fragen, ob die Show noch der richtige Ort für ihre Kräfte ist. An dieser Stelle treten besonders aktuelle Themen in den Fokus und lassen den Leser aufmerksam und nachdenklich werden. Die Charaktere durchlaufen während der Geschichte nämlich ebenso eine Wandlung, in der sie sich fragen, was eigentlich wirkliche Helden ausmacht. Die Geschichte und ihr Verlauf haben mich wirklich gut unterhalten, denn es gab eine Menge Action und Spannung. Oft passierten Dinge, mit denen ich nicht gerechnet habe. Der Settingwechsel im Laufe der Geschichte hat mir gut gefallen, auch wenn das Buch damit für mich von locker und seicht zu sehr tiefgründig und nachdenklich umgeschwenkt ist. Mein persönliches Fazit: Ein gelungenes Experiment, an dem sich viele Autoren versucht und ein wirklich gutes und durchaus auch sehr tiefgründiges Ergebnis zustande gebracht haben. Von wegen viele Köche verderben den Brei. Mir hat das Buch gefallen, auch wenn es für mich noch spannender sein dürfte. Ich vergebe gute 4 von 5 möglichen Büchern!

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