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Rezension zu
Tage wie Zimt und Zucker

WWDT - Was würde Dani tun?

Von: Katharina P.
06.09.2017

Ich muss ehrlich gestehen, dass mir der Anfang einige Schwierigkeiten bereitet hat, da ich nicht so recht wusste, an welchem Punkt der internen Zeitachse das anfängliche Geschehen gerade angesiedelt ist. Basierend auf dem Klappentext hatte ich angenommen, Danis Begegnung mit dem mysteriösen Fremden würde noch ausstehen, aber wie sich herausgestellt hat, liegt dieses Aufeinandertreffen bereits in der Vergangenheit und wird in diversen Flashbackbruchstücken über den gesamten Roman hinweg erzählt, sodass man allmählich das Geschehen rekonstruieren kann. Ich bin mir nicht sicher, ob diese anfängliche Verwirrung sich nur bei mir eingestellt hat oder ob es anderen Lesern auch so geht... Jedenfalls habe ich, nachdem ich dieses Problem dann bewältigt hatte, immer mehr Gefallen an der Story gefunden. Das lässt sich zum einen mit Jessica Toppers sehr frischen, aufgeweckten, lebendig-schwungvollen Schreibstil begründen, zum anderen auch mit der Protagonistin Dani, deren Persönlichkeit die Eigenschaften des Schreibstils widerspiegeln (oder ist es umgekehrt?), sowie mit dem Kontext der Geschichte. Danis Arbeit als Masseuse (aus irgendeinem Grund ein sehr seltener Beruf in Romanen) verschlägt sie auf ein Rock-Festival - eine Idee, die mir persönlich sehr zugesagt hat. Dort nimmt das Geschehen an Fahrt auf, da sie dort Nash Drama kennenlernt (kleine Kritik meinerseits: der Nachname ist schrecklich). Auf den ersten Blick erfüllt er so ziemlich jedes Klischee eines (von Dämonen geplagten) Rockstars mit seinen anzüglichen Bemerkungen, seinem bewegten Liebesleben, seinem arrogant-selbstgefälligen Verhalten und einem Leiden, das er vor der Außenwelt geheim hält. Deshalb war ich zunächst wenig begeistert von ihm und etwas skeptisch hinsichtlich des Handlungsverlaufs. Zum Glück hat die Autorin aber beständig einzelne Schichten seines Charakters freigelegt, die ihn mir immer sympathischer gemacht haben, und hat auch sonst einen etwas anderen Weg eingeschlagen, als ich angenommen hatte. Letzteres hatte seine Vor- und Nachteile, denn so wurden zwar einige Überraschungseffekte ausgelöst, aber nicht immer haben deise bei mir Anklang gefunden. Im ersten Drittel wird man überwiegend mit Dani und Nash bekannt gemacht, der ominöse Fremde (Mick) spielt aber auch eine wesentliche Rolle. Zum einen ist er konsequent in Danis Gedankenwelt präsent, zum anderen entpuppt er sich als zweite Erzählinstanz (womit mehr oder weniger klar ist, worauf das Ganze wohl zusteuern wird). Beide Erzählstränge werden schließlich durch die Fahrt in Nashs Heimatort zusammengeführt, denn Mick ist - wie es der Zufall so will - ein langjähriger Freund von Nash. Da ist das Chaos natürlich vorprogrammiert, zumal es neben der vermeintlichen Dreiecksbeziehung noch einige andere Liebeswirren bzw. (sehr unterschiedlich angelegte) Pärchenkonstellationen gibt. Langweilig wird es also nicht. Das klingt soweit recht positiv, allerdings haben mir einige der amourösen Entwicklungen widerstrebt. Mir fehlte irgendwie der Zugang zu den beiden Erzählern Dani und Mick - zumindest zu den beiden in Kombination. Das Zweiergespann war nicht annähernd so grandios wie Laney und Noah in "Ich bin verliebt, ich darf das!", was vor allem daran lag, dass meiner Meinung nach zwischen Mick und Dani eine reine körperliche Anziehung besteht, aber nichts mit Substanz. Eine wirklich tiefergehende, auf einem vernünftigen Fundament aufbauene Beziehung hatte sie meines Erachtens eher mit Nash. Zugegeben: er ist ein Aufreißer und Macho, wie er im Buche steht, aber im Gegensatz zu Mick unterhält er sich tatsächlich mit Dani und zieht sie nicht nur mit seinen Blicken aus. Das hat es mir wirklich schwer gemacht, Micks und Danis Szenen zu genießen, was sich wiederum - da sie zentraler Bestandteil der Story sind - negativ auf meinen Gesamteindruck ausgewirkt hat. Ich muss fast sagen, dass mich der Part auf dem Festival ein wenig mehr angesprochen hat. Ich hatte letztlich das Gefühl, dass bei allem, was danach passiert ist, ein bisschen die Luft raus war. Fazit Jessica Toppers zweiter Roman konnte mich nicht ganz so begeistern wie "Ich bin verliebt, ich darf das!". Sie bindet zwar auch hier ein paar weniger standardgemäße Elemente ein und lenkt die Geschichte in eine (zumindest ganz am Anfang) für mich nicht ganz absehbare Richtung, aber meiner Meinung nach hat die Chemie beim zentralen Pärchen nicht gestimmt. Das hatte negative Konsequenzen für mein Leseerleben.

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