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Rezension zu
Die Herzensammlerin

Eine Geschichte mit Herz(en) und originellen Charakteren

Von: friederickes bücherblog
11.09.2017

Cover: Das Cover ist in hellen Pastellfarben gestaltet und erzeugt in Verbindung mit der roten Schrift des Titels beim Betrachter einen romantisch-verspielten Eindruck. Mit den beiden Steinen in Herzform wird der Titel des Buches aufgegriffen. Die Geschichte (Achtung: Spoiler!): Laura, Mitte dreißig, führt im Jagdschlösschen ihrer Familie, des Grafengeschlechts von Bonin, das kleine Hotel „Happy Scheidung“ in der Lüneburger Heide. Das Konzept des Hotels ist es, scheidungswillige Paare für ein paar Tage zu beherbergen. In dieser Zeit bereitet Lauras Ehemann Ralf, ein Scheidungsanwalt, alles Notwendige für die Scheidung vor, die dann am Ende des Aufenthalts auch sogleich vollzogen wird. Ein „Scheidungs-Komplettpaket“ sozusagen. Doch Laura sorgt mit ihrem festen Glauben an die Liebe, ihrem Hang für Romantik und den Herzen, die sie mit Leidenschaft sammelt und überall im Hotel verteilt, dafür, dass viel Paare nicht frisch geschieden, sondern neu verliebt wieder abreisen. Das passt Ralf natürlich ganz und gar nicht, macht sie ihm doch dadurch seine Scheidungsmandanten abspenstig. Lauras Großmutter, die etwas eigentümliche Gräfin Theodora von Bonin, unterstützt Laura jedoch in ihren Ambitionen, bei den Gästen Amor zu spielen, denn Ralfs Geschäftsmodell ist ihr ein Dorn im Auge. Lauras Glaube an die Liebe wird jedoch erschüttert, als Ralf sich eines Tages von ihr trennt und nach Mallorca auswandert. Enttäuscht zieht sie sich zurück und vergräbt sich in ihrem Selbstmitleid. Doch das ist nicht Lauras einzige Sorge. Ihre pubertierende Tochter Merle hat es sich in den Kopf gesetzt, dem Gothic-Kult angehören zu wollen, und kleidet und verhält sich auch dementsprechend. Oma Theodora möchte unbedingt sterben und lässt keine Gelegenheit aus, ihrem Leben auf recht ungeschickte Weise ein Ende zu setzen. Schließlich taucht Lauras jüngere Schwester Nina, die in Lauras Augen keinen rechten Plan für ihr Leben zu haben scheint, ebenfalls im Hotel auf, gemeinsam mit dem gut aussehenden Adrian. Und dann ist da auch noch Ralfs Kollege Martin, der Laura unerschütterlich zur Seite steht … Meine Meinung: Obwohl das Cover und der Titel nicht unbedingt darauf hindeuten, handelt es sich um eine sehr humorvolle Geschichte, die ganz eindeutig durch ihre originellen Charaktere besticht, allen voran Oma Theodora mit ihrer skurrilen Art und ihrem recht losen Mundwerk. Aber auch die anderen Figuren wie Merle oder Nina sind alles andere als langweilig und machen es mit ihrer unkonventionellen Art dem Leser leicht, sie zu mögen. Von Ralf, dem toughen Scheidungsanwalt, hätte ich jedoch ein bisschen mehr Mumm erwartet, zumindest so viel, um mit Laura zu sprechen, statt einfach nur das Weite zu suchen. Laura selbst sieht mit ihrer romantischen Ader, die man teilweise schon als etwas naiv bezeichnen kann, die Dinge bisweilen etwas zu sehr durch die rosarote Brille, sodass man sie als Leser hin und wieder aufwecken und ihr einen Schubs in die richtige Richtung geben möchte. Eine weitere Stärke des Romans liegt in der überaus eindrücklichen Schilderung der Schauplätze in der Lüneburger Heide, die in der Vorstellungskraft des Lesers lebendig werden. Man spürt, dass die Autorin die Schauplätze, die sie in der Geschichte so bildhaft schildert, kennt und liebt. Wie man es von vielen Romanen dieses Genres kennt, kann man sich irgendwann schon denken, wie die Geschichte ausgehen wird bzw. wer am Schluss Lauras „Auserwählter“ sein wird, allerdings gibt es bis zum Happy End auch ein paar nicht so sehr vorhersehbare Wendungen. Die Handlung hätte für meinen Geschmack streckenweise ein wenig gestrafft werden können. Schön fand ich, dass auch Merle und Nina am Schluss ihren Weg finden. Der Erzählstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, flüssig und humorvoll. Auch wenn es immer wieder ernste Zwischentöne gibt, schafft er dennoch beim Leser eine positive, heitere Grundstimmung. Insgesamt eine heitere Liebesgeschichte mit viel Humor und außergewöhnlichen Charakteren, für die ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche. Susanne von „friederickes Bücherblog“

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