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Rezension zu
Der Hirte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannend, aber mit Mängeln

Von: Sigismund von Dobschütz
11.09.2017

SPANNEND? Ja. Aber zu Beginn auch recht verwirrend, manchmal etwas gewollt brutal und am Ende irritierend ist der im Juni von Blanvalet herausgegebene Thriller "Der Hirte" des Norwegers Ingar Johnsrud (43). Sein deutschsprachiges Debüt - in Norwegen kennt man auch andere Bücher von Johnsrud - ist der Auftakt zu einer Trilogie um den gern unkonventionell und eigenmächtig handelnden, auch sturen Hauptkommissar Fredrik Beier. Verwirrend ist der Thriller zu Beginn, da man sich erst in die drei Handlungsstränge einlesen muss - die zu ermittelnden Mordfälle in der ländlichen Unterkunft der Sekte "Gottes Licht", die Geschichte um die "Wiener Bruderschaft" in Wien und London in den Jahren des Zweiten Weltkriegs und das unheimlich mörderische Wirken des "Monsters", eines bulligen Killers ohne Lippen, Zunge, Nase, Ohren. Besonders dieses Monster fand ich übertrieben, auch waren mir einige brutale Szenen unnötig gewalttätig. So verwirrend, wie zu Beginn der Thriller ist, so irritierend endet er auch. Zwar können Beier und seine Kollegin Kafa Iqbal die Sektenmorde aufklären, manches andere klärt sich auch. Doch die entscheidenden Fragen sind noch offen, als plötzlich der Fall durch Beiers Chef und den Polizeipräsidenten als erfolgreich abgeschlossen wird. Aber: Was hatte es denn mit dem Sektenführer auf sich? Was bezweckte er mit seiner geheimen Arbeit? Warum wurde er vom "Monster" verfolgt? Wer hat den Killer beauftragt? Steckt hinter allem ein politisches Komplott? Nun ja, die nächsten zwei Folgebände werden uns die Lösung bringen. Aber ich mag keine Buchreihen, deren Einzelbände ein offenes Ende haben, um den Leser zum Kauf der Folgebände zu zwingen. Auch stilistisch/sprachlich zeigt der Thriller manche Schwäche (oder liegt es an der Übersetzung?). Ergebnis: Befriedigende Unterhaltung, aber anscheinend ohne Anspruch auf literarisches Niveau. Ich werde mir die Folgebände sicher nicht kaufen! Also: Wer's mag, mag's lesen.

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