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Rezension zu
Literatur zum Mitnehmen!

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Literatur zum Mitnehmen und zum herzlich Lachen

Von: Buntes Tintenfässchen
13.09.2017

Einmal Literatur zum Mitnehmen, bitte! Wer wünscht sich das nicht manchmal - ich sag nur "So many books, so little time" und das Gemeinschaftswerk aus der Feder von Jill Poskanzer, Nora Katz und Wilson Josephson hat mir auf jeden Fall deutlich gemacht, dass ich noch einige Defizite in Sachen Weltliteratur habe. Tatsächlich nämlich kannte ich unglaublich viele Autoren und Figuren, auf die die vielen kleinen Anekdoten Bezug nehmen, nicht. Leider erschloss sich mir daher auch nicht immer deren tieferer Sinn - aber das ist ja nicht die Schuld des Autorentrios, sondern allein meine. :D Aber der Reihe nach: Wie ist Literatur zum Mitnehmen überhaupt aufgebaut, was ist das für ein Buch? Es ist eine Sammlung wirklich kurzer Erzählungen beziehungsweise Anekdoten und Gedichte, die alle in der fiktiven Umgebung eines Starbucks Ladens spielen. Dieses Starbucks ist der Ort, an dem die Créme de la Créme der Weltliteratur zusammenkommt, um Kaffee oder Tee zu trinken. Eine ziemlich coole und witzige Idee, die die Autoren da hatten. Vor diesem Hintergrund nämlich vermitteln sie dem Leser in aller Kürze die Eigenheiten großer Schriftsteller und Dichter und zeigen typische Charakteristika ihrer bekanntesten Figuren auf - ohne allerdings das Ganze zu ernst nehmen. So wirken doch einige Typen, die im Starbucks ein- und ausgehen, recht verschroben und skurril. Und dass sie dann noch einen Caramel Macchiato oder sonst ein extrem ausgefallenes Heißgetränk ordern, macht die Sache natürlich umso komischer. Mir gefällt, dass die Autoren Handlungen großer Werke der Weltliteratur genommen und einmal in ein ganz anderes Licht gerückt haben - ohne sie dabei jedoch ins Lächerliche zu ziehen. Beispiel gefällig? "Harry Potter geht zur Theke und bestellt einen Butterbier Latte, weil Dumbledore es ihm aufgetragen hat und er sich ziemlich sicher ist, dass er dem Alten vertrauen kann." Muhaha, ist das nicht genial? Stark vereinfacht, aber irgendwie bringt es das doch auf den Punkt, oder? Natürlich bestellt Harry einen Butterbier Latte, was sonst! Der Bezug zu Hogwarts und der magischen Welt ist also da. Und tatsächlich macht das Verhältnis zwischen Harry und Dumbledore doch einen großen Teil der Handlung aus und ist Harrys unerschütterliches Vertrauen in den betagten Zauberer bis zum Schluss ein Schlüsselelement. Und genau so handhaben es Poskanzer und co. bei jedem anderen berühmten Stoff oder seinem Autoren. Sei es die Liebe zum Gemetzel bei George R. R. Martin, die düstere Gänsehaut-Stimmung in Stephen Kings Romanen oder die tiefe Melancholie der Anna Karenina. Über die meisten Anekdoten kann man sich wirklich köstlich amüsieren - wie gesagt, insofern einem derjenige, den sie betrifft, ein Begriff ist. Einige Größen habe ich wirklich vermisst (was ist mit Sherlock Holmes??? Wo ist Goethe? Jules Verne?), bei anderen habe ich mich gefragt, wieso sich die Autoren wohl für sie entschieden haben. Aber: Logischerweise haben hier ja sicher persönliche Vorlieben mit reingespielt und es sind eben die abgedrehten Gedankenspiele von Poskanzer und co., an denen sie uns teilhaben lassen. Deswegen ist das eigentlich kein wirklicher Kritikpunkt. Und man kann das Buch ja immer wieder lesen - was ich auch auf jeden Fall tun werde, sobald ich ein wenig aufgeholt habe. Mein Fazit: Für Literaturfans und Büchernerds (wie wir das ja alle sind) ist Literatur zum Mitnehmen die perfekte Lektüre für zwischendurch: Witzig, clever, kurzweilig, originell und - eben das - Literatur zum Mitnehmen. Ich finde die Idee hinter den witzigen Anekdoten genial und habe mich des Öfteren köstlich amüsiert. Allerdings sind die Erzählungen immer dann nur halb so komisch, wenn man den jeweiligen Autor oder Charakter nicht kennt. Deswegen gibt es von mir einen Punkt Abzug, auch wenn das natürlich absolut subjektiv ist und einfach mit dem Know How des Lesers zusammenhängt.

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