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Rezension zu
Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr

Man geht auf eine Reise ohne den Raum zu verlassen

Von: Motte Enna
19.09.2017

Prinzessin Dylia hätte eigentlich in ihrem Leben wenig zu klagen. Sie lebt mit ihren Eltern und Geschwistern in einem luxuriösen Palast und wird rund um die Uhr von Bediensteten mit allem versorgt, was ihr Herz begehrt. Wenn da aber nicht ihre seltene Krankheit wäre. Ihre Schlaflosigkeit. Und mit Schlaflosigkeit ist wirklich gemeint, dass sie wochenlang nicht schläft. Sie hat schon alle Mittelchen und Geheimtipps ausprobiert, aber nichts hat geholfen. Um sich die viele Zeit zu vertreiben wandelt sie nachts durch Schloss, denkt sich alle möglichen Erfindungen aus oder gibt sich Tagträumen hin. Eines Tages wird sie in ihren Tagträumen durch ein gemeines Wesen gestört, dass sich als Nachtmahr vorstellt und ihr verspricht sie in den Wahnsinn zu treiben. Zunächst ist Dylia davon überzeugt doch endlich eingeschlafen zu sein, aber das ist leider ein Irrtum. Dieser kleine, in allen Farben schillernde Gnom hat sich fest vorgenommen nie wieder zu gehen und sie um den Verstand zu bringen. Als Dylia sich nicht dazu bereit erklärt den schnellen Weg zu gehen und einfach aus dem Fenster zu springen, begeben sich die beiden zusammen auf eine abenteuerliche Reise durch Dylias Gehirn um zum Herzen der Nacht zu gelangen. Dabei begegnen ihnen verschiedene Gestalten, die Dylias verschiedenen Gehirnareale bevölkern, manche liebenswert und anderen sollte man besser aus dem Weg gehen. Angefangen bei den zierlichen, fröhlich tanzenden Zwielichtzwergen bis zu den unkontrolliert marschierenden Grillos. Manche kennt Dylia schon aus ihren Tagträumen, wie die Erinnerungsspinne, andere sind ihr völlig fremd, wie die Thalamiten. Generell scheint Dylias Gehirn, im Vergleich zu anderen, ein ganz besonderer Ort zu sein, an dem vieles in Größe und Farbe von der Norm abweicht. Fazit Wie erwartet war ich begeistert von dem Buch. Ein typischer Roman von Walter Moers, mit einer gewaltigen Wortwelt, die einem eine grandiose Anzahl an detaillierten Bildern in den Kopf pflanzt. Unterstützt wird das ganze durch die wunderbaren - ausnahmsweise bunten - Illustrationen von Lydia Rode. Immer wieder habe ich das Lesen unterbrochen um mir die kleinen Details der Seitengestaltung genauer anzusehen und habe es genossen. Bei diesem Autor lohnt es sich auch wirklich das Geld für die Hardcover-Ausgabe auszugeben, da auch die Gestaltung des Einbandes einfach sehenswert ist. Walter Moers schreibt wunderbare "Märchenbücher" für Erwachsene. Ich habe auch seine anderen Bücher alle verschlungen und bin traurig, dass es wieder eine ganze Weile dauern wird, bis ich neuen Lesestoff von diesem einmaligen Autoren und Künstler in die Hände bekomme. Eine Empfehlung für jeden Walter Moers-Fan. Allerdings würde ich jedem, der noch nichts von diesem Autor gelesen hat, lieber mit einem anderen Buch von ihm anzufangen, da die ersten Seiten doch sehr speziell sind und einen vielleicht ein wenig abschrecken können.

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