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Rezension zu
Stefano

Viel Potenzial

Von: Andraja
21.09.2017

Erscheinungsdatum: 09.05.2017 Autor: Christine Feehan Seitenzahl: 606 Seiten ISBN: 978-3-453-31844-1 Erhältlich: hier Klappentext:Stefano Ferraro ist verdammt attraktiv, verdammt reich und verdammt mächtig – und er hat ein magisches Geheimnis: Er kann mit den Schatten verschmelzen und Licht und Dunkelheit seinem Willen unterwerfen. Ziemlich praktisch, wenn man der Boss eines der einflussreichsten Familienclans Chicagos ist! Als Stefano eines Tages der ebenso schönen wie temperamentvollen Francesca Capello begegnet, ist ihm sofort klar, dass er diese Frau zu der Seinen machen muss. Francesca jedoch hat ihren eigenen Kopf und ist nicht gewillt, Stefanos Verführungskünsten so einfach zu erliegen ... (Cover, Klappentext by Heyne Verlag) Rezension: Die Polizei - dein Freund und Helfer. Pah, wer's glaubt! Ein paar grüne Scheine hier, ein paar Machtspiele da und schon wirst du vom Opfer zum Täter... ...ein Szenario, das der Protagonistin in Christine Feehans neustem Roman „Stefano“ nicht unbekannt ist. Die Autorin zeigt mit ihrer neuen Reihe „Shadows“ ihren Lesern eine sehr vertraute und doch andersartige und interessante Welt in den Schatten Chicagos. Eine Welt beherrscht von den Schattengleitern. Durch das Erschaffen dieser neuen Art der übernatürlichen Wesen bietet man den Lesern viele unterschwellige Fragen, unerwartete Wendungen und interessante Lebensgeschichten, die einen Spannungsbogen -besonders zwischen den Charakteren- entstehen lassen, den man so eindeutig nicht erwarten würde. Doch trotz dieses Überraschungsmoments verfliegt das Interesse an der Hauptstory ab der Hälfte des Romans und bringt somit die vielen Nebencharaktere in den Vordergrund. Der jungen Protagonistin Francesca Capello ist seit Monaten auf der Flucht vor dem Mörder ihrer Schwester. Doch es ist nicht so, dass sie vor einem Phantom flieht, nein! Sein Name, sein Gesicht, seine Macht... alles ist ihr über ihn bekannt, und doch ist niemand bereit ihr zu helfen. Jeder wendet sich von der jungen Frau ab, zu absurd sind die Anschuldigungen. Francesca bleibt also nichts anderes übrig, als zeitweise zu einer alten College Freundin nach Chicago zu flüchten, bis sie einen neuen Weg gefunden hat. Ein guter Plan, wenn der Feind nicht ihre Spur gefunden hätte und Francesca unbewusst ins Ferraro-Gebiet stolpern würde, wo niemand Geringeres als Stefano Ferraro auf die wartet. Verzweiflung, Angst und Hoffnungslosigkeit gepaart mit dem letzten Rest Kampfgeist. So lernt man die Protagonistin in den ersten Seiten des Romans kennen. Das macht auch Francescas Begegnung mit dem düsteren und gefährlichen Stefano nicht wirklich besser, das Gegenteil ist viel mehr der Fall, sodass ihr nichts anderes übrig bleibt, als dem vermeintlichen Mafioso zu gehorchen. Schnell muss sich die junge Frau jedoch eingestehen, dass Stefano nicht der ist, der er zu sein scheint. Sie lernt hinter die Fassade des düsteren Mannes zu blicken, und Vertrauen und Sicherheit in dessen Macht zu finden. Dies hat jedoch leider auch zu Folge, dass Francesca sich Stefanos „Macht“ anvertraut und aus einem gegenseitigen Kräftemessen zu Beginn ein einseitiges Katzbuckeln ihrerseits wird. Stefano Ferraro ist Macht und Respekt gewöhnt. Jeder in seinem Viertel kennt ihn, jeder respektiert ihn und jeder fürchtet ihn. Und sollte doch einmal jemand gegen seine Gesetze verstoßen und die Bewohner des Viertels gefährden, so widerfährt demjenigen der Zorn der Familie Ferraro! Doch so angenehm dieses Leben auch ist, so müssen Stefano und seine Familie eine große Last tragen. Immerhin stehen das Wohl des Viertels und der Familie sowie deren Fortbestand an erster Stelle, was es auch kosten mag. Das beinhaltet für den jungen Schattengleiter auch, im Notfall eine arrangierte Ehe einzugehen. Kein Wunder also, dass ihm Francescas Ankunft wie ein Segen erscheint. Doch seine Auserwählte bringt viele Gefahren mit sich. Um Francesca für sich zu gewinnen, muss Stefano schnell einsehen, dass er sich -zumindest ihr gegenüber- ändern muss. Befehle bellen und sorglos durch die Gegend feiern war gestern! Stattdessen muss er der Angst um seine Frau ins Auge sehen und sich an ein „gesittetes“ Leben ohne Flüche und Fäkalsprache in jedem dritten Wort gewöhnen. Sein Beschützerinstinkt schlägt durch, sodass Stefano alles versuchen wird, um seine Lieben zu beschützen, doch geht er dabei zu weit? Mit Stefano und Francesca kommen viele Nebencharaktere mit mehr oder weniger interessanten Geschichten in die Handlung. Neben Francescas Freunden und Bekannten, die mit steigenden Einfluss Stefanos immer uninteressanter für die junge Frau werden, gibt es mit der Ferrarofamilie eindeutig interessantere Weggefährten! Emmanuelle, Ricco, Taviano,... die Familie Ferraro ist wirklich sehr, sehr groß und beschlagnahmt beinahe jede Seite des Romans für sich. Doch dies soll keinesfalls als negativer Kritikpunkt gesehen werden. Vielmehr bringen sie damit eine Vielfalt und Charaktertiefe mit sich, die die Handlung während ihrer Flaute im Mittelteil auffängt und in eine andere Richtung lenkt. Bewertung: „Stefano“ ist der erste Roman, den ich von der Autorin gelesen habe, weshalb ich ohne jegliche Erwartungen gelesen habe. Der Anfang des Buches hat mich wirklich in seine Fänge gezogen und aufgrund der Spannungen zwischen den Charakteren, sowie der Unwissenheit über Kultur der Schattengleiter wirklich fasziniert. Doch mit fortschreiten der Handlung wurde besonders Francesca immer naiver und flacher, weshalb ich mich einfach nicht mehr mit den Protagonisten identifizieren konnte. Das beste Argument dafür ist zum Beispiel, wie schnell Francesca ihre kritischen und vor allem berechtigten Fragen bezüglich Stefanos Geheimnissen vergisst, wenn ihr Angebeteter mit dem Finger schnipst. Dazu hat natürlich auch beigetragen, dass etwa alle fünf Seiten die beiden Protagonisten miteinander „geschlafen“ haben, wenn man dieses wilde durch die Gegend vögeln denn so nennen kann. Diese Fülle an Erotikszenen und der daraus resultierende Stillstand der Handlung haben den Roman einfach zerstört. Obwohl die Nebencharaktere diesen Sturz etwas abgemildert haben, konnten sie das Buch nicht retten. Lediglich gegen Ende hin, als Spannung und Action den Roman wieder beherrscht haben, ging alles wieder bergauf. Doch so schnell dieser Pluspunkt kam, so schnell war das Buch auch zu Ende. Ich hoffe, dass der 2. Band "Ricco" diese Fehler ausbessert, denn die Idee der Reihe hat viel Potenzial. Ich bin gespannt! 7/10 bzw. 3,5/5 Sterne ★★★★★★★☆☆☆

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