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Rezension zu
Die Komödie von Charleroi

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Drieu kommt wieder in Mode

Von: Yannick Noé
25.09.2017

Bereits das zweite Mal haben wir einen Drieu für Euch gelesen. Heute mit der „Komödie von Charleroi“; ein Werk welches erstmals in deutscher Sprache im Manesse Verlag erschienen ist. Kurzgeschichten des 1. Weltkrieges Das vorliegende Buch besteht aus sechs Kurzgeschichten. Die Titelgeschichte handelt von der alten Frau Madame Pragen, welche ihren Sohn in den ersten Tagen des 1. Weltkrieges in dem kleinen Ort Charleroi verliert. Nach dem Krieg sucht sich die Spuren ihres Sohnes mit einem ehemaligen Kameraden, der sie auf die alten Schlachtfelder begleitet. Währenddessen betätigt sich in dem kleinen Ort als große Gönnerin. Das Buch wird aus der Ich-Perspektive des Kameraden erzählt, der mittlerweile schon als Sekretär der Madame Pragen arbeitet. In den verschiedenen Kurzgeschichten erlebt er verschiedene Begegnungen im Krieg und nach dem Krieg. Der Stil Drieus Kurzgeschichten sind facettenreich. Sie sind geprägt von der Sinnlosigkeit des Krieges und doch zugleich von einer Kriegsbegeisterung, die man bei anderen Schreiberlingen der Weltkriege nicht finden würde. Drieus Charaktere sind hin und her gerissen. Ähnlich ihrem Schöpfer sind sie Suchende, die keine abschließende Konsequenzen ziehen können, da ihr Handeln und Denken ambivalent ist. Die Geschichten sind bunt ausgeschmückt und begeistern durch ihren Charme, Zynismus und oftmals auch humoristische Züge. In der „Kömodie von Charleroi“ lernt der Protagonist dennoch schnell, dass der Krieg nicht wie vorgestellt verlaufen würde. Bitterböse und schonungslos verläuft demnach die „Kömodie von Charleroi“. Fazit Die „Kömodie von Charleroi“ ist jedem zu empfehlen, der sich in die Geisteswelt französischer Intellektueller in der Zeit des 1. Weltkrieges rein denken will. Es ist unglaublich, wie Drieus Charaktere in den Kurzgeschichten handeln und zueinander sprechen. Besonders ist die Kurzgeschichte, wo der Protagonist mit einem Deserteur über die Notwendigkeit zu Kämpfen redet. Lesenswert! Wer mit diesem Buch Blut geleckt hat, sollte sich das Werk „Die Unzulänglichen“ aus dem Hause des Jungeuropa Verlages zu Gemüte führen.

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