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Rezension zu
Die Entdeckung des Glücks

Die Kunst, sich über das Alltägliche zu freuen

Von: Vanilla Mind
02.10.2017

Ich tue mich mit dem Begriff „Glück“ immer etwas schwer, das klingt mir zu pauschal. Aber das macht nichts, vielmehr hat mich bei diesem Buch der Zusatz gelockt: “Dein Leben fängt nicht erst nach der Arbeit an”. Damit bekommt man mich immer! Ich ja selbst schon oft mit Nachdruck zu Protokoll gegeben, dass ich es für ausgemachten Blödsinn halte, der Rente entgegenzufiebern, weil man ja erst “dann mehr vom Leben hat”. Gerade wenn es um den Beruf geht, schwanken wir ziemlich häufig zwischen Freude und Disziplin, Ehrgeiz und Überforderung. Das Schöne: Dieses Buch ist nicht dazu geschrieben worden, um uns weiterhin mit der Illusion bei Laune zu halten, dass wir irgendwann einfach ankommen und alles haben können, was wir uns gewünscht haben. Oder um uns klar zu machen, dass wir nur unzufrieden sind, weil wir im falschen Job sitzen und wir dem Hamsterrad dringend entkommen müssen. Im Gegenteil – die Autorin Isabel Prophet – betont, dass unsere eigene Zufriedenheit eben NICHT von äußeren Umständen abhängt, sondern von uns selbst. Ich finde, das gelingt auch ganz gut! Streckenweise ist mir das erste Buchdrittel etwas zu langatmig gewesen. Geduld ist nicht gerade eine meiner Stärken, man merkt es. Ab Seite 80 konnte ich meinen Stabilo Marker dann nicht mehr weglegen: Die Autorin erklärt sehr anschaulich, wie Angst eigentlich entsteht – und wie das genau funktioniert mit unseren neuronalen Verknüpfungen im Gehirn. Sie führt verblüffende Versuche an, um zu beweisen, dass Selbstkontrolle und damit innere Zufriedenheit trainierbar sind. An vielen Stellen hatte ich das Gefühl, dass wir beim Schreiben dieselben Quellen angezapft haben. So kommen beispielsweise hier auch einige meiner Lieblingstipps wieder vor: Der Nutzen eines Dankbarkeitstagebuchs, Achtsamkeitstraining und Atemübungen. Wir machen uns das Leben selbst viel schwerer als es sein müsste. Da ist es für manche Leute schon beinahe enttäuschend zu erfahren, dass kleine tägliche Übungen wie positive Affirmationen wichtige Hebel sind, um unsere permanenten Negativ-Annahmen zugunsten von positiven Erlebnissen von der Bildfläche schubsen. Denn genau darin liegt Zufriedenheit: In der Kunst und der eigenen Fähigkeit, sich über das Alltägliche zu freuen. Und das kann man dem Gehirn relativ einfach beibringen, sofern man bereit ist, etwas Ausdauer mitzubringen. Wichtige Take-aways: Wir müssen keine Opfer unserer Umstände sein. Das Gehirn ist formbar und Zufriedenheit eine reine Einstellungssache. Der Mix aus Geschichten, die jeder aus seinem eigenen Alltag kennt und die Beweisführung mit viel beachteten Studien machen das Buch rund. Für wen sich das Buch eignet: Menschen, die permanent unzufrieden sind, weil sie meinen, dass ihre Lebenssituation nicht „perfekt“ genug ist, um glücklich zu sein. Workaholics, die vor lauter To-Dos und Terminen das Leben in die Warteschleife geschubst haben.

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