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Rezension zu
Gewürze

Ei, was bist du denn für ein Kraut?

Von: Lotta
10.10.2017

Ich liebe Gewürze und Kräuter, muss aber zugeben, dass ich die meisten nur vom Namen, vom Geruch und in getrockneter und gemahlener Form kenne. Würde man mir in der feien Natur die zugehörigen Pflanzen zeigen, stünde mir wohl nur allzuoft das sprichwörtliche Fragezeichen ins Gesicht geschrieben. Höchste Zeit also, meine Wissenslücken mit "Gewürze. Auswählen, Kombinieren, Schmecken" von Lior Lev Sercarz (DVA) zu beseitigen. In Amerika scheint der gute Mann eine richtig große Nummer zu sein - ich bin gespannt. Immerhin 300 Seiten stark ist das Werk, das uns nicht nur informieren, sondern auch ermutigen möchte, damit wir in der Küche zukünftig viel mehr Gewürze einsetzen. In einer Einleitung stellt sich der Autor kurz vor, dann erläuterte er sein Gewürz-Philosophie, klärt über den Gewürzkauf und die Aufbewahrung auf und gibt uns eine Anleitung an die Hand, wie wir selbst Würzmischungen zusammenstellen können. Das ist durchaus sinnvoll, denn oft sind die fertig gekauften Mischungen ein wenig langweilig und nach einiger Zeit verlieren sie einen großen Teil ihres Aromas. Besser also, gleich selbst aktiv zu werden, möglichst frisch zusammenzustellen und zu mahlen. Und dann geht der Gewürz-Wahnsinn schon los. "Ajowan" - noch nie gesehen, noch nie gehört und vermutlich auch noch nie gegessen. Kommt nämlich in indischen, pakistanischen und äthiopischer Küche vor und die landet bei mir recht selten auf dem Teller. Der Aufbau der Porträits ist dabei immer gleich, aber sehr übersichtlich und vielschichtig. Eine Zeichnung der Pflanze ist ebenso abgebildet wie ein Foto der Samen und des Gewürzes beziehungsweise dort, wo Blüten oder Blätter verwendet werden, sehen wir auch diese. Daneben werden der Geschmack, die Herkuft, der Anbau, die traditionelle Verwendung und einige Vorschläge für den Einsatz am eigenen Herd geliefert. Schön auch, dass es bei allen Gewürzen ein kleines Rezept für eine eigene schnelle Mischung gibt. Weiter geht es mit der "Aleppo-Chili", bei der ich mich immerhin damit beruhige, dass ich "Chilis" kenne, "Amchoor" (never ever heard before), "Ancho-Chili", "Anis", (hurrah, das erste bekannte Gewürz), "Annatto", "Arabisches Bergkraut", "Asant", "Basilikum", "Berberitze", "Bergminze", "Bird's Eye Chili", "Bockshornklee", "Bohnenkraut", "Brunnenkresse", "Cascabel-Chili" (Himmel, wie viele Sorten Chili gibt es überhaupt), "Cayennepfeffer", "Chipotle-Chili", "Curryblätter", "Dill", "Epazote", "Estragon", "Fenchel" .... ich bin beruhigt, dass ich wenigstens einige davon kenne und ein bisschen enttäuscht, dass es doch so wenig sind, denn ich dachte immer, ein recht umfangreiches Spektrum mein Eigen zu nennen. Aber auch bei den Gewürzmischungen die klangvolle Namen tragen wie "Gujarat", "Green to red", "Ferula", "Zereshk", "Siena", "Little Bird", "Guiana", "Muraya", "Paico","Ferula", "Maluku" und "Rose Mallow" lerne ich Neues kennen. Nur Neues, denn hier ist mir gar nichts ein Begriff. Zwischen den einzelnen Gewürzen und Kräutern bilden wunderschöne Fotografien (Gewürze, Speisen, Zubereitungen) eine schöne Abwechslung. Und während ich bei "Wacholder", "Wasabi", "Ysop", "Za'atar", "Zimt", "Zitronengras", "Zitronenmelisse", "Zitronenschale" und "Zitronenverbene" sowie "Zitwerwurzel" erkenne, dass da noch eine ganz große und bunte Gewürzwelt hinter meinem Tellerrand gibt, die es zu erforschen gilt, beruhigt mich immerhin die Tatsache, dass ich im Kapitel "Klassiker", das Mischungen wie "Baharat", "Berbere", "Cajun", "Chai", "Dukkah" oder auch "Glühweingewürz" enthält, dann doch alle zumindest mal vom Namen her kenne. In summe ein ganz ausgefallenes und lehrreisches Buch, das als Standardwerk bei jedem passionierten Koch seinen Platz finden sollte, denn ich wette, dass die meisten hier noch etwas lernen könnten.

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