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Rezension zu
Die Fliederinsel

Geheimnisvolle Familiengeschichte

Von: Chrissi66
22.10.2017

Zu diesem Buch habe ich mal wieder aufgrund des Covers gegriffen. Ein Fliederstrauß, Meer und ein Leuchtturm – das versprach eine schöne Urlaubslektüre für mich zu werden… Beschreibung des Buches: „Die Fliederinsel“ von Sylvia Lott ist 2017 im blanvalet Verlag als Taschenbuch erschienen. Das Buch hat 540 Seiten. Auf dem Titelbild ist ein wunderschön gemalter Fliederstrauß abgebildet, im Hintergrund sieht man einen Leuchtturm und das Meer, alles passend zum Inhalt ausgewählt. Kurze Zusammenfassung: Die junge Celia macht Urlaub auf der dänischen Insel Fünen. In ihrem Ferienhaus entdeckt sie durch einen Zufall ein Fliedergemälde. Als sie das Bild ihrer Vermieterin zeigt, werden in Inger Olsen Erinnerungen wach. Das Gemälde galt lange Zeit als verschollen. Es wurde von ihrer Mutter Ruth Liebermann, einer jüdischen Malerin gemalt, die 1938 mit ihrem Mann Jakob aus Berlin fliehen musste. Inger beginnt Celia die Geschichte ihrer Familie zu erzählen… Mein Leseeindruck: Dieser Roman ist in zwei Zeitebenen geschrieben, das ist Sylvia Lotts Leidenschaft. Ihre Romane sind nicht einfach nur Liebesgeschichten, sondern sie erzählen auch immer die Entwicklung der Personen. Hier handelt es sich um die Familiengeschichte der jüdischen Familie Liebermann. Die eine Zeitebene spielt im Jahr 2016 auf der dänischen Insel Fünen. Hier entdeckt Celia das Fliedergemälde, welches in der Erzählung ihrer Vermieterin Inger Olsen eine besondere Bedeutung erlangt. Dieser Erzählstrang, die zweite Zeitebene, beschreibt die Jahre 1938 bis zum Ende des zweiten Weltkrieges. Mich hat das Buch gefesselt. Ich fand die Familiengeschichte sehr spannend. Die geschichtlichen Hintergründe um jüdische Flüchtlinge in Dänemark und Schweden waren mir vorher nicht in ihrer Dimension bekannt. Hier hat die Autorin offensichtlich eine gute Recherchearbeit geleistet. Sylvia Lott hat die Lebensverhältnisse der kleinen Familie (Ruth, Jakob und Inger) sehr anschaulich beschrieben. Man fühlt sich in die Geschichte hineinversetzt. Sie hat sehr unterschiedliche Charaktere geschaffen, die sie sehr gut herausgearbeitet hat und die der Geschichte eine gewisse Lebendigkeit verleihen. Die Wirrungen vor und während des zweiten Weltkrieges werden in ihrem Roman schonungslos, aber ohne zu belehren, dargestellt. Eine weitere Thematik in diesem Buch behandelt das Trauma, was den Eltern als auch die Kinder mit diesem Krieg widerfährt. Hier ganz konkret die Trennung der Eltern von der kleinen Tochter, die bei guten Freunden und Verwandten aufwächst. Es lässt sich nur schwer vorstellen, was ein kleines Kind dabei empfunden haben muss, wenn die Eltern plötzlich nicht mehr da sind – um dann unvermittelt nach langer Zeit wieder aufzutauchen. Das Leben konnte einfach nicht ohne Misstrauen und Verlustängsten weitergehen. Mich wird die Geschichte um Ruth, Jakob und Inger so schnell nicht mehr loslassen… Fazit: Die Erzählweise der Autorin ist packend, gefühlvoll und spannend. Hat man das Buch einmal angefangen, so kann man es schwer wieder weglegen, es fesselt und berührt.

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