Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Stadt des Affengottes

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eines der besten Sachbücher, das ich je gelesen habe

Von: Tasmetu
30.10.2017

Bereits auf den ersten Seiten wusste ich: Dieses Buch ist genau mein Ding. Douglas Preston schafft es, uns Unmengen an Wissen spannend zu vermitteln. Wer hier allerdings einen Thrillerartigen Reisebericht aus dem Dschungel erwartet, wird bei der Hälfte des Buches sehr enttäuscht (und bei der anderen Hälfte sehr begeistert) sein. Zuerst dachte ich, dass mich die wissenslastigen Passagen stören würden, doch am Ende waren genau sie es, die mich vollkommen begeistert haben. Douglas Preston erzählt nicht nur von der einen Woche, in der er das Expeditionsteam rund um die Weiße Stadt begleiten durfte. Stattdessen taucht er tief in die Materie ein, berichtet uns von Legenden und Geschichten, von ehemaligen gescheiterten Entdeckern und von der Entstehung seiner Expedition. Auch lässt er die politische und gesellschaftliche Lage Honduras, die Sensation des Lidar-Geräts und im weiteren Verlauf auch medizinische Erläuterungen nicht zu kurz kommen. Das klingt vielleicht auf den ersten Blick trocken und manchmal waren es wirklich viele Informationen - doch ich war absolut fasziniert, wie viel Preston recherchiert hat und spürte diese wissbegierige, von Neugier getriebene Leidenschaft, die ihn bei diesem Buch angetrieben hat. In jeder Zeile pulsiert seine Aufregung über all diese Fakten und Erlebnisse. Dies ist kein trockenes Fachbuch irgendwelcher Experten, die mal wieder ein Paper einreichen müssen. Dies ist die Erfahrung und thematische Übersicht eines Mannes, der mit Worten umgehen kann und sich mit Eifer und tiefem, persönlichem Interesse in das Abenteuer gestürzt hat - sowohl das des Urwalds, als auch das des Recherchedschungels. Einziges Minus: Wortwahl. Allein die Klappentext-Zeile "Eine wahre Indiana-Jones-Geschichte" sehe ich mehr als kritisch (und wird von Preston selbst verurteilt). Ich bin allerdings nicht sehr häufig über Formulierungen gestolpert und wenn doch, war ich mir nicht sicher, ob es an Preston oder der deutschen Übersetzung lag. Hier wäre wohl noch Verbesserungsbedarf mit mehr Fingerspitzengefühl. Ich konnte aus diesem Buch unglaublich viel mitnehmen. Aus den unterschiedlichsten Bereichen, so zB Geschichte, Archäologie, Anthropologie, Medizin, Biologie und Politik. Für mich ist Mesoamerika noch ein recht weißer Fleck auf der Wissenskarte, weshalb ich alles begierig aufgesogen habe. Es war weder zu kompliziert, noch anspruchslos. Preston verwebt all das mit Emotionen und persönlichen Erinnerungen an diese nervenaufreibende und einmalige Zeit mit dem Team im tiefsten Dschungel. Er schreckt auch nicht davor zurück, die hässliche Wahrheit zu zeigen und bei Aussagen, die nicht gesichert sind, zeigt er immer mehrere Perspektiven auf. Er nimmt uns mit in eine unbekannte Welt voller Rätsel, Mythen und schrecklicher Schönheit. In meinen Augen absolut genial und sehr lesenswert.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.