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Rezension zu
Wenn der Mond am Himmel steht, denk ich an dich

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Homosexualität: Ein Thema von Gestern?

Von: Barely Lived
01.11.2017

Falls ihr zu den Leuten gehört, die es hassen von Klappentexten gespoilert zu werden, lest euch weder den Klappentext, noch diese Inhaltsangabe durch, und ich würde nur verraten, dass es um eine Geschichte im Iran geht. Zitate: "Was sollte man sonst während der Bombenangriffe tun? Weinen? Beten? Vor Angst Zittern? All das hatten sie schon hinter sich, aber es hatte nichts geändert. Die Bomben fielen trotzdem." "Selbst wenn du mich nicht mehr willst, entscheide ich mich immer noch für dich. Denn indem ich mich für dich entscheide, entscheide ich mich für mich." "Farrin wusste nicht, ob Sadira noch da war, und hustete dreimal. Sadira hustete auch. Also waren sie noch zusammen." Zum Inhalt: Ich finde es immer schwer, Bücher die auf wahren Begebenheiten beruhen, zu bewerten. Deshalb möchte ich hier direkt am Anfang anmerken, dass ich das Buch teilweise so bewerte, als wäre die Geschichte erfunden, da ich eben auch das Buch als Leseerlebnis und nicht nur die Geschichte bewerte. Sollte ich also schreiben, dass ich das Buch langweilig fand (was nicht der Fall war😅), ist damit nicht die Geschichte gemeint, denn ich glaube niemand von uns kann sich vorstellen, was Farrin erleben musste. Am Anfang hat sich die Einführung etwas gezogen. Durch den Klappentext wusste man eigentlich schon alles, was passieren würde und hat so nur darauf gewartet, dass Sadira auftaucht und die beiden sich näher kommen. Ich hätte mir besonders am Anfang mehr Beschreibung zu den Menschen aus dem Iran gewünscht und wie sie leben. Das war einer der Hauptgründe, warum ich das Buch gelesen habe, aber leider wurde darüber nur wenig erzählt. Wir alle haben ein Bild von Amerikanern und deren Leben aus Filmen vor Augen. Doch über Menschen aus dem Iran weiß ich nur wenig. Wie sehen die Gebäude dort aus? Wie voll sind die Straßen? Was für Lebenseinstellungen haben die Menschen? Womit verdienen sie ihr Geld? Zwar wurde in Nebensätzen oft Andeutungen zu vielem davon gemacht, aber ich hätte mir da einfach mehr gewünscht, um ein besseres Bild vor Augen zu haben. Ungefähr die lezten 100 Seiten haben mir dann wirklich gut gefallen und ich konnte das Buch nicht mehr weg legen. Auch hier fand ich es schade, da man schon so viel wusste was passieren würde, aber ich wollte trotzdem unbedingt erfahren wie es ausgeht. Man kann sich gar nicht vorstellen, was diese Menschen durchmachen mussten. Ich wünschte es hätte einen Epilog gegeben, da das Ende mich mit Fragen zurücklässt. Auch darüber, was mit anderen Charakteren passierte oder einfach wie es heute in der Gegenwart den Charakteren geht, hätte ich mir ein, zwei Sätze gewünscht. Das klingt jetzt alles so negativ, dabei fand ich das Buch eigentlich echt gut :D Es ist eine tolle Geschichte, die zum nachdenken anregt, und bestimmt auch als Schullektüre geeignet wäre. Zum Schreibstil: Der Schreibstil war sehr natürlich und angenehm, wodurch das Buch leicht und recht schnell zu lesen war. An manchen Stellen hätte man vielleicht noch etwas mehr Spannung aufbauen können, aber andererseits war es eben natürlich auch nicht irgend eine Geschichte. Viele Beschreibungen sind sehr gelungen und man kann sich gut in die Protagonisten hineinversetzen, an anderen Stellen hätte ich mir mehr Details gewünscht. Zur Aufmachung: Ich finde das Cover sehr gelungen. Es sieht modern aus und passt zum Inhalt des Buches. Zum Klappentext habe ich ja vorhin schon angedeutet, dass er sehr viel vorwegnimmt und hätte ich ihn nicht gelesen, wäre es noch viel spannender und überraschender gewesen. Andererseits, habe ich mich aufgrund des Klappentexts erst für das Buch interessiert, deshalb finde ich es schwer zu sagen, wie man es besser machen könnte. Mein Fazit: Ich finde das Buch toll umgesetzt und sehr schockierend. Vieles erinnert mich an den zweiten Weltkrieg in Deutschland und ich finde es immer wichtig zu sehen, dass unsere Vergangenheit, in anderen Ländern Gegenwart ist. Meine Überschrift "Homosexualität: Ein Thema von Gestern?" deutet ja schon an, dass viele längst nicht so aufgeklärt sind wie wir. Währed wir die Ehe für alle feiern, müssen Tausende Menschen sich verstecken oder einen bislang unmöglichen Kampf kämpfen. Auch Zwangsehe wird in diesem Buch behandelt, für uns heute auch undenkbar. Von mir gibt es 4/5 Sterne, da ich mir einfach mehr Details zum Iran gewünscht hätte. Sonst aber ein faszinierendes und gelungenes Buch.

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