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Rezension zu
Die Geschichte der Bienen

Verstörend

Von: Frau Lehmann
02.11.2017

Drei Zeitebenen, drei Schicksale, umklammert und verbunden durch die Bienen. Da wäre zum einen in den 1850igern der Samenhändler und Biologe William, der durch die Beschäftigung mit den Bienen seinen Lebenswillen zurückerhält und seine ganze Kraft in die Erfindung des perfekten Bienenkorbes legt. Dann lesen wir über den Imker George, den Beginn des Bienensterbens und wie es diesem Berufszweig abrupt den Boden unter den Füssen wegzieht. Und schlußendlich finden wir uns im Jahre 2098 wieder, wo es längst keine Bienen mehr gibt und alle Berstäubungsarbeit per Hand geschehen muss. Dort folgen wir der Arbeiterin Tao, deren Sohn einen merkwürdigen Unfall erleidet. Maja Lunde gelingt, was so mancher Biologielehrer sich wünschen würde: sie erweckt ein echtes Interesse an Bienen und ihrer Lebensweise. Und versteckt in ihrem Roman auch einiges an Fachwissen zu diesem Thema, ohne jemals in Vortragston zu verfallen oder langatmig zu werden. Der Roman liest sich flüssig, ist an den richtigen Stellen spannend und erweckt auch die Zukunft in glaubwürdigem Maße. Für mich ungewohnt war, dass auch die Tatsache, dass ich kaum einen Charakter des Buches mochte, die Lesefreude kaum gemindert hat. Ja, ich gestehe, ich fand wirklich fast alle Personen eher unsympathisch und es hat mich nicht gestört, nur gewundert. Schlußendlich ist wohl das Schicksal der Bienen so spannend, dass das keine Rolle spielte. Der Roman funktioniert daher so gut und ist so eindringlich, weil man eben weiß, dass die ersten beiden Erzählebenen auf Tatsachen beruhen und die Zukunftsvision wahrscheinlich gar nicht soweit entfernt von der Realität ist. Denn wie freundlich kann eine Welt ohne bestäubende Insekten schon sein? Und so bleibt die Hoffnung, dass dieses Buch etwas in den Köpfen bewegt und den Lesern die Dringlichkeit dieses Themas bewußt macht, damit die Zukunftsvision eben genau das bleibt, eine Vision, etwas das hätte sein können, aber gottseidank nie so geschehen ist…

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