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Rezension zu
Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Prinzessin Insomnia

Von: Fantasie und Träumerei
09.11.2017

Ob Tag, ob Nacht - Prinzessin Dylia findet keinen Schlaf. Sie ersinnt verschiedene Methoden, um zur Ruhe zu kommen, doch nichts hilft. Weit übers Schafe zählen hinaus gehen die Praktiken, die ihr beim Einschlafen helfen sollen. Sie ersinnt Traumfarben, die für die Träume stehen, die den Schlaf rauben, aber auch für solche, die diesen versüßen. Sie versucht ihren Geist zu beruhigen und gleichzeitig nicht schläfrig werden zu lassen. Sie beschäftigt sich mit philosophischen Gedanken, mit Musik, Kultur, Wörtern und Fragen, die sie sich schon immer stellen wollte. Nichts hilft. Doch eines nachts bekommt sie Besuch von Havarius Opal, einem Nachtmahr, der eigentlich nichts Gutes im Schilde führt. Nachtmahre sind schließlich nicht die Guten im Spiel des Lebens und so hegt er den Wunsch sie in den Wahnsinn zu treiben, wie er ihr ganz offen und ehrlich, etwas arrogant, aber sehr charmant mitteilt. Er bietet ihr eine Reise nach Amygdala an, in ihr eigenes Inneres, ihr Gehirn. Und alles kommt ganz anders, als die beiden es eigentlich geplant hatten. Walter Moers ist bekannt für seine schillernde Fantasie, die auch hier zum wieder so opulent zum Tragen kommt, wie auch schon in den Vorgängerromanen in der Fantasiewelt Zamonien, in Käpt'n Blaubär, etc. Er ist ein Meister der Worte, der Wortspiele, denkt sich in neue Wörter aus, die in Form und Klang so perfekt sind, dass man kaum glauben kann, irrealen Wortschöpfungen gegenüberzustehen. Eins ist an dieser Geschichte neu: sie beruht auf einer wahren Begebenheit. Lydia Rode, die an der Krankheit CFS leidet, eine Erkrankung, die Schlaflosigkeit mit sich bringt, hat Moers einen Brief geschrieben, in dem sie davon berichtet, dass ihr die Zamonien Romane über ihre Schlaflosigkeit hinweg helfen. Es entstand eine Korrespondenz und daraus die Idee zum neuen Roman. Lydia Rode ist die Illustratorin des Romans. Gelesen wird "Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr" von Andreas Fröhlich, der so eine weiche und feine Stimme hat, dass der Gedanke aufkommt, dass er sicher in der Lage wäre Prinzessin Insomnia so weit zu beruhigen, dass sie von ihren Gedankenspiralen herunterkommen und sich beruhigen könnte. Nicht einschläfernd, aber so schmeichelnd, dass er als Leser ausschlaggebend dafür war, dass ich mich entschieden habe, den Roman lieber zu hören, als selbst zu lesen. Moers zieht und in Prinzessin Insomnia in eine Gedankenwelt, mit der wir uns vorher vielleicht schon mal befasst haben, vielleicht aber auch nicht. Eigene Wünsche, aber auch eigene Ängste, versteckt in den tiefsten Windungen unseres Gehirns, warten auf eine Konfroontation, eine Auseinandersetzung, eine Umarmung, um vertrieben zu werden oder zur Ruhe zu kommen. Ich glaube Moers und seine fantasievollen Ausführungen, seine eigene Poesie liebt man oder hasst man. Ich liebe sie und hoffe, dass es viele andere auch tun.

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